Der bayerische Landes-Caritasdirektor Andreas Magg fordert eine verantwortungsvolle Diskussion über die künftige Finanzierung der Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderung. Natürlich sehe die Caritas die angespannte Lage der kommunalen Haushalte und die Notwendigkeit der Konsolidierung, sagte Magg am Freitag anlässlich der Vollversammlung des bayerischen Bezirketags in Neustadt an der Donau: „Einsparungen nach dem Rasenmäherprinzip werden zur Schließung zahlreicher Einrichtungen und Dienste führen.“
Die bayerischen Bezirke hatten 2024 ein massives Haushaltsloch öffentlich gemacht. Seitdem werden immer wieder Stimmen laut, an der Behindertenhilfe und den sozialen Leistungen zu sparen, teilte die Caritas Bayern weiter mit. In Bayern leben 31.000 Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, rund 35.000 Menschen sind in Werkstätten für Menschen mit Behinderung beschäftigt. Hinzu kommen zahlreiche weitere Angebote wie Förderstätten, Beratungsstellen oder auch ambulante Wohnformen.
Magg sagte, die soziale Infrastruktur für Menschen mit Behinderung, die in den Fokus der Einsparungsbemühungen rücke, „sichert den sozialen Frieden“. Dadurch würden Familien entlastet, und es werde Menschen geholfen, die ohne Unterstützung in ihren elementaren Menschenrechten eingeschränkt werden, betonte er: „Es geht nicht um den Abbau von Privilegien, sondern darum, diese Rechte zu sichern.“ Sozialpolitik sei auch Wirtschaftspolitik: Die Einrichtungen der Eingliederungshilfe gehörten in ländlichen Regionen nämlich zu den großen Arbeitgebern. (2010/04.07.2025)