Die Caritas in Niedersachsen kritisiert die Überlegungen in mehreren Kommunen des Landes, Asylbewerberinnen und Asylbewerber für 80 Cent pro Stunde zu gemeinnützigen Arbeiten zu verpflichten. Wenn Geflüchtete etwa zu Reinigungsarbeiten in Parks oder öffentlichen Gebäuden herangezogen würden, könne leicht der Verdacht der Ausbeutung entstehen, sagte der Caritas-Landesgeschäftsführer David Schulke am Montag in Hannover. „Stattdessen fordern wir, Asylbewerbern den Zugang in den regulären Arbeitsmarkt zu öffnen.“
Pläne für eine Arbeitspflicht für Asylsuchende gibt es unter anderem in der Stadt Salzgitter und im Landkreis Peine. In Braunschweig hatte der Stadtrat kürzlich mehrheitlich eine Arbeitspflicht abgelehnt. Die Neuregelung sollte nach Ansicht der Befürworter unter anderem der Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse dienen sowie der weiteren Eingliederung in die Gesellschaft.
Schulke betonte, wenn die Schutzsuchenden regulär arbeiten dürften, komme es zu einer tatsächlichen Eingliederung in die Gesellschaft: „Davon hätten auch die aufnehmenden Kommunen einen deutlichen Gewinn, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.“