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Caritas: Bürokratie bringt Pflege an den Rand des Kollapses

Pflegekräfte, die ewig auf eine Arbeitserlaubnis warten und verzögerte Einstufungen der Pflegegrade: Die Caritas im Bistum Rottenburg-Stuttgart schlägt Alarm.

Die Caritas in der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat einen radikalen Bürokratieabbau in der Pflege gefordert. “Die Lage ist ernst, und ohne schnelle Maßnahmen steht ein absoluter Kollaps bevor”, sagte Boris Strehle vom “Netzwerk Alter und Pflege” der Caritas. “Wir müssen die bürokratischen Knäuel radikal entfernen, um den Pflegebereich zu entlasten und zukunftssicher zu machen.”

Konkret kritisiert der Sozialverband, der Träger zahlreicher Altenhilfeeinrichtungen ist, zu lange Bearbeitungszeiten und komplizierte Verfahren: etwa bei der Anerkennung ausländischer Pflegekräfte oder bei der Bewilligung von Pflegestufen für Patienten.

Statt aufwendiger Einzelfallprüfungen brauche es eine länderbezogene, pauschale Anerkennung von Berufsqualifikationen, forderte Strehle. Die derzeit zuständigen Regierungspräsidien “kommen mit der Prüfung der Anträge aufgrund von Personalmangel nicht hinterher”. Die Folge sei, dass arbeitswillige, ausländische Pflegekräfte nicht ihrer Qualifikation entsprechend arbeiten könnten. “Wenn wir die Seniorenheime am Leben erhalten wollen, müssen die Abläufe einfacher und effizienter werden”, sagte der Caritassprecher.