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Caritas: Bittere Armut in Syrien für 90 Prozent der Menschen

Eine humanitäre Katastrophe sieht das katholische Hilfswerk derzeit in Syrien – nach Assads Diktatur und nach 13 Jahren Bürgerkrieg. Deshalb habe man nach Ende der Kämpfe “lebensrettende Nothilfe” wieder aufgenommen.

Nach dem Sturz des Assad-Regimes sieht sich die syrische Bevölkerung laut dem Hilfswerk Caritas international “einer humanitären Katastrophe” gegenüber. Sieben Million Menschen seien im Land auf der Flucht, teilte das Hilfswerk am Dienstag in Freiburg mit. 90 Prozent der Menschen lebten in bitterer Armut, 15 Millionen Syrer seien auf Unterstützung angewiesen.

Caritas international habe mit langjährigen Partnern deshalb landesweit in den am stärksten betroffenen Regionen wie Aleppo, Hassakeh, Homs, Idlib und Damaskus “unmittelbar nach dem Ende der Kämpfe die lebensrettende Nothilfe wieder aufgenommen”. Lebensmittel, Hygieneartikel, warme Kleidung und Medikamente erreichten Menschen, “die in größter Not bei Temperaturen um 0 Grad Celsius ausharren”.

Insgesamt 37.000 Frauen, Kindern und Männern komme die laufende Caritas-Hilfe zugute. Nun sei auch der Zeitpunkt gekommen, um nach 13 Jahren Bürgerkrieg mit gezielten Projekten die kritische Infrastruktur im Land wiederaufzubauen. “Zerstörte Wohnungen müssen dringend repariert, Gemeinschaftszentren aufgebaut sowie Trinkwasser- und Stromversorgung gesichert werden”, sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas international.

Millionen Kinder und Jugendliche seien in den Jahren des Krieges zudem ohne Bildung aufgewachsen. In Idlib kümmerten sich Caritas-Partner deshalb um unbegleitete Minderjährige, in Homs erhielten Kinder mit intellektuellen Beeinträchtigungen Zugang zu Bildung und Therapieangeboten. Mit Nachhilfekursen und psychosozialer Begleitung helfe die Caritas zudem jungen Menschen, “verlorene Schuljahre aufzuholen”.

Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.