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Caricatura zeigt verbotene Hurzlmeier-Karikaturen

Das Caricatura-Museum in Frankfurt am Main präsentiert 19 Gemälde des Malers und Schriftstellers Rudi Hurzlmeier, die in Räumen der EU in Brüssel nicht gezeigt werden dürfen. Die Satirepartei „Die Partei“ habe Hurzlmeier gebeten, einen kritischen, komischen und satirischen Blick auf Europa zu werfen, sagte der Auftraggeber, der Vorsitzende und Europaabgeordnete von „Die Partei“, Martin Sonneborn, am Freitag in Frankfurt. Kurz vor der Aufhängung habe die Verwaltung des EU-Parlaments die Ausstellung verboten mit der Begründung, die Bilder seien anstößig, provozierend und gegen die Werte der EU gerichtet. Damit widerspreche die EU dem eigenen Wert der Kunstfreiheit. Die Ausstellung „Rudi Hu Europa“ ist bis 21. September zu sehen.

Die meisten der von Gemälden oder digital erstellten Bildern reproduzierten Drucke, etwa über Trump, Musk und Merz, seien erstmals in dieser Schau zu sehen, sagte der Caricatura-Leiter Martin Sonntag. Am häufigsten nimmt Hurzlmeier die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, aufs Korn. In einem Werk prostet sie mit einem Bierhumpen, auf ein Ölfass gelehnt, dem aserbeidschanischen Präsidenten Ilham Alijew zu, während im Hintergrund Häuser brennen. Die EU habe umfangreiche Energiegeschäfte mit der Öldiktatur Alijews einschließlich des Imports russischen Gases über Aserbeidschan abgeschlossen, obwohl Aserbeidschan in einem Angriffskrieg 100.000 Armenier aus Berg-Karabach vertrieben habe, erklärte Sonneborn.

Unter dem Titel „Aliens in der EU-Ehrenlodge“ sind US-Präsident Donald Trump mit roter Krawatte und sein Berater, der Unternehmer Elon Musk, als Figuren der Muppet-Show gestikulierend zu sehen, Musk macht den Hitler-Gruß. Unter der Loge ist neben dem EU-Wappen ein Verbotsschild für kackende Dackel mit roter Krawatte angebracht. Auch die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel bekommt ihr Fett ab: Unter dem Titel „Schlimme Wachsfigurenschmelze“ räkelt eine riesenhafte, viel Haut zeigende Merkelfigur auf einem Plüschsofa. Ihre Konturen beginnen sich zu verwischen, weil Wachs heruntertropft.

Der 1952 im niederbayerischen Mallersdorf geborene Rudi Hurzlmeier veröffentlicht seit 1985 regelmäßig im Satiremagazin Titanic Zeichnungen und Gemälde, außerdem in Zeitungen wie der „Süddeutschen Zeitung“, „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und „Die Zeit“. Die Werke des in München lebenden und mehrfach ausgezeichneten Karikaturisten wurden in mehr als 100 Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, rund 45 Bücher und Kataloge erschienen über ihn und mit ihm.