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Bundesverdienstorden für Frauenrechtsaktivistin Hourvash Pourkian

Die Hamburger Frauenrechtsaktivistin Hourvash Pourkian ist mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Sie kämpfe seit 25 Jahren für Chancengleichheit, für die Rechte von Frauen und die Förderung von Integration und interkulturellem Austausch, sagte Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) laut Mitteilung am Freitag bei der Ordensverleihung. Der von Pourkian gegründete Verein „Kulturbrücke Hamburg“ feiert am 17. November 20-jähriges Bestehen.

Mit der „Kulturbrücke“ baue Pourkian Vorurteile gegenüber Migrantinnen und Migranten ab, mit der Initiative „International Women in Power“ mache sie auf die systematische Unterdrückung von Mädchen und Frauen aufmerksam, befand Fegebank. Weiter hob sie Pourkians zehnjährige Mitgliedschaft im Integrationsbeirat des Senats hervor. Pourkian verleihe „mit ihrem starken Einsatz der Vielfalt unserer Stadt mehr Sichtbarkeit“.

Pourkian sagte: „Die Freiheit einer Gesellschaft lässt sich an der Freiheit der Frauen messen, denn das Potenzial der Frauen ist unverzichtbar für den Erfolg einer Gesellschaft.“ Es brauche mehr Frauen in Führungspositionen, mehr berufliche Chancengleichheit und mehr Vernetzungsmöglichkeiten für Frauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. „Wir brauchen mehr Mut, den eigenen Weg zu gehen.“

Diesen Mut brauche es auch beim Thema Integration, sagte Pourkian: „Mut, aufeinander zuzugehen. Mut für Dialog und Mut für Verständigung. Denn: Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennen.“

Hourvash Pourkian wurde in Teheran (Iran) geboren und kam 1975 mit ihren Eltern und Geschwistern nach Hamburg. 1986 absolvierte sie ihr Betriebswirtschaftslehre-Studium. Drei Jahre später gründete sie ihr eigenes Unternehmen, dort produzierte und vertrieb sie Freizeitmode. 2001 folgte ein zweites Label für Maßkostüme für Businessfrauen.

1998 begann sie ihr ehrenamtliches Engagement bei unterschiedlichen Organisationen und Veranstaltungen zum Thema Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft. Als Beraterin für Gleichstellung gehörte sie 2001 zum Kompetenzteam des späteren Hamburger Bürgermeisters Ole von Beust (CDU). Anschließend war sie bis 2011 zehn Jahre lang ständiges Mitglied des Integrationsbeirats des Hamburger Senats. Ende 2003 gründete Pourkian die „Kulturbrücke Hamburg“, im März 2011 die Initiative „International Women in Power“.