Frank-Walter Steinmeier bezeichnete die Ereignisse der friedlichen Revolution im Herbst 1989 als “Sternstunden der deutschen Demokratiegeschichte”. Am Samstag jährt sich der Mauerfall zum 35. Mal.
Der Freiheitswille der Ostdeutschen 1989 ist laut Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein Vorbild für die Gegenwart. “Gerade jetzt gibt der Kampf um Freiheit und Demokratie, den die Menschen vor 35 Jahren in der damaligen DDR gekämpft haben, Orientierung in schwierigen Zeiten, in denen wir heute sind”, sagte er am Donnerstag im Berliner Schloss Bellevue bei einer Veranstaltung zum Mauerfall-Jubiläum.
Die Menschen in der damaligen DDR hätten mit ihrem Protest und Aufbegehren einen ungeheuren Mut bewiesen, denn niemand habe wissen können, wie das Regime reagieren würde, so der Bundespräsident. Auch deshalb seien die Ereignisse im Herbst 1989 auf ostdeutscher Seite “Sternstunden der deutschen Demokratiegeschichte”. Ohne die Ostdeutschen wären die deutsche Teilung und die Teilung Europas nicht überwunden worden. Der Umbruch in Deutschland sei auch nicht ohne den “Freiheitskampf” der östlichen Nachbarländer möglich gewesen. Von Polen aus sei damals die “Hoffnung auf Freiheit und Demokratie” übergesprungen auf Ungarn, die Tschechoslowakei und die DDR.
Deutlich kritisierte der Bundespräsident Tendenzen, das Leben in der DDR zu verklären oder zu beschönigen: “Manches aktuelle Unbehagen über die Ausrichtung von Tagespolitik darf doch nicht dazu verleiten, im nostalgischen Rückblick eine Diktatur zu verharmlosen.”
Die zentrale Gedenkveranstaltung zum Mauerfall findet am Samstag, dem Jahrestag des Mauerfalls, mit dem Bundespräsidenten und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), an der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße statt. Darüber hinaus sind zahlreiche andere Gedenkveranstaltungen in Berlin und anderen Städten geplant.