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Bundeskunsthalle zeigt Schau über Autorin und Kritikerin Susan Sontag

In einer neuen Ausstellung widmet sich die Bundeskunsthalle dem Leben und Werk der Autorin, Kunstkritikerin und Regisseurin Susan Sontag. Schwerpunkt der Schau „Susan Sontag. Sehen und gesehen werden“ liege auf Sontags Überlegungen zu Fotografie, erklärte das Museum am Mittwoch in Bonn. Von Freitag bis 28. September sind neben Arbeiten von Sontag (1933-2004) auch Fotografien, Filmausschnitte, Tagebücher und Briefe zu sehen, etwa von Andy Warhol, Leni Riefenstahl, Annie Leibovitz und Hannah Arendt.

Sontags Schriften hätten bis heute Einfluss auf Kunst und Geisteswissenschaft, hieß es. „Hellsichtig“ habe die US-Amerikanerin den bestimmenden Einfluss der Fotografie in einer medial geprägten Gesellschaft erkannt. Als attraktive Frau sei sie auch selbst ein begehrtes Objekt von Fotografinnen und Fotografen gewesen. Die Wirkmacht des Mediums habe Sontag auch für ihre eigene Agenda genutzt. Ihr sei die Auseinandersetzung mit dem Feminismus wichtig gewesen und mit der Frage, was es in der Gesellschaft bedeutet, eine Frau zu sein. Wie ihre Vorbilder Simone de Beauvoir und Hannah Arendt habe Sontag Wert auf eine gleichberechtigte Anerkennung als Denkerin gelegt.

Zudem werde Sontag in ihrer Rolle als Filmbegeisterte und Regisseurin gezeigt, „nicht zuletzt, um sie als unabhängige Frau darzustellen, die sich zeitlebens gegen die Gesellschaft aufgelehnt hat“, hieß es. Als Regisseurin habe sie vier Filme realisiert und die Grenzen von Sichtbarmachung und Voyeurismus ausgelotet. Auch Sontags Beschäftigung mit queerer Kultur, die Diskriminierung von HIV-Infizierten und ihre eigene Krebserkrankung sind laut Museum Teil der Ausstellung.