Artikel teilen

Bündnis zur Stärkung der Demokratie gegründet

Demonstrationen, Workshops, Konzerte: Ein Bündnis will zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen, für Demokratie einzustehen. Vor allem auf dem Land soll Engagement sichtbarer werden.

Verbände drängen auf das Demokratiefördergesetz. Diese Demonstrierenden in Hamburg sehen das offensichtlich auch so
Verbände drängen auf das Demokratiefördergesetz. Diese Demonstrierenden in Hamburg sehen das offensichtlich auch soImago / Markus Matzel

Rund 50 Organisationen haben unter dem Motto „Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle.“ ein Bündnis zur Stärkung der Demokratie gegründet. Ziel des Zusammenschlusses, der in Berlin vorgestellt wurde, ist nach eigenen Angaben, Engagement in der Zivilgesellschaft zu unterstützen und zu verstetigen. Mit dem Bündnis wolle man zeigen, dass Deutschland „wehrhaft gegen extreme Rechte und die Feinde der Demokratie“ ist, sagte Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Sie verwies auf die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, denen sich Anfang des Jahres Hunderttausende Menschen deutschlandweit angeschlossen hatten. Sie hätten gezeigt, dass viele Menschen bereit seien „Gesicht zu zeigen“, sagte Fahimi. Diese Bewegung wolle das Bündnis fortsetzen.

Auch die EKD ist dabei

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, sagte: „Wir können uns nicht neutral verhalten, wenn Menschen ausgegrenzt, verachtet, verfolgt, bedroht oder Opfer von Gewalt werden.“ Sie betonte, dass Demokratinnen und Demokraten nicht nur in den Großstädten, sondern vor allem in den Kleinstädten und auf dem Land sichtbar sein müssten.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Anna-Nicole Heinrich (@annanicoleheinrich)

Neben Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und migrantischen Selbstorganisationen sind auch Jugendverbände, regionale Feuerwehrverbände sowie die Deutsche Sportjugend Teil des Bündnisses. „Demokratie zu schützen, heißt, auf der einen Seite, sich zu wehren, aber eben auch Aufklärungsarbeit zu leisten“, sagte Matthias

Keussen, Vertreter für die Deutsche Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Im Sport gebe es die Chance, diese Aufklärung niedrigschwellig zu leisten. Sportliche Wettbewerbe schafften Begegnungen und die Möglichkeit für den Dialog, um „Brücken zu bauen und Mauern einzureißen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Chemnitzer Fußballvereins Athletic Sonnenberg.

Zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort zu unterstützen

Der Zusammenschluss plant, zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort zu unterstützen, ihnen zum Beispiel bei der Organisation von politischen Konzerten, demokratischen Festivals und Straßenfesten zu helfen. Weiterhin soll Material für politische Bildungsarbeit bereitgestellt werden, unter anderem für Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen.

Eter Hachmann, Vorsitzende des Dachverbands der Migrant*innenenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst), sagte: „Wir gehören zu Deutschland. Wir sind Deutschland“. Es ärgere sie, dass Rechtsextreme gegen Ausländer und Geflüchtete hetzten, weil sie ganz genau wüssten, dass diese Menschen sich in den meisten Fällen nicht wehren könnten. Diese „vermeintlich Schwachen“ seien es, die Deutschland ausmachten, sagte Hachmann.