Ein Bündnis aus mehr 20 Organisationen hat dem Berliner Senat Untätigkeit beim Kampf gegen Gewalt an Frauen vorgeworfen. Die „derzeitige Inaktivität der Politik“ habe verheerende Folgen, heißt es in einem am Mittwoch von der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG) veröffentlichten Demonstrationsaufruf. Dabei wird auf 29 sogenannte Femizide allein in Berlin in diesem Jahr verwiesen.
Das Bündnis „25.11.“ ruft deshalb für den 25. November zu einer Demonstration vom Berliner Abgeordnetenhaus über den Sitz der Senatsfinanzverwaltung in der Klosterstraße zum Lustgarten vor dem Berliner Dom auf. Das Motto lautet „Lasst uns (gewaltfrei) leben! – Istanbulkonvention umsetzen JETZT!“. Die Instanbul-Konvention des Europarats zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt verpflichtet die Unterzeichner-Staaten unter anderem, ausreichend Schutzunterkünfte für Frauen und deren Kinder zur Verfügung zu stellen.
Das Bündnis aus Fraueninitiativen und Sozialverbänden forderte den Senat unter anderem auf, der Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt höchste Priorität einzuräumen. Zudem müssten die finanziellen Mittel für den Ausbau der Infrastruktur und des Hilfesystems erhöht werden. Im Aufruf zur Demonstration heißt es, Frauen und Mädchen könnten sich nirgends wirklich sicher fühlen: „Von anzüglichen Bemerkungen, körperlichen Übergriffen bis hin zu Femiziden, Frauen und Mädchen sind täglich mit den unterschiedlichsten Formen von Gewalt und Diskriminierung konfrontiert, allein weil sie Frauen sind.“