CSU und Freie Wähler haben Bergfreunde und Umweltschützer gegen sich aufgebracht. Diese werfen der bayerischen Staatsregierung nichts weniger als einen Ausverkauf der Heimat vor.
Ein Bündnis “Rettet die Berge” hat am Mittwoch vor der Staatskanzlei in München protestiert. Naturschützer, Bergsteiger sowie Politiker von Grünen, SPD und ÖDP wandten sich gegen Pläne der bayerischen Staatsregierung, durch mehrere Gesetzesänderungen den Bau von Skiliften, Seilbahnen und Beschneiungsanlagen zu erleichtern. Vor allem beklagten die Kritiker eine drohende massive Einschränkung von Umweltverträglichkeitsprüfungen. Beim Alpenschutz dürfe es keinen Rückschritt geben. Besonders absurd sei, dass die Maßnahmen als Fortschritt und Bürokratieabbau verkauft würden.
“Gerade in den Bergen darf Profitgier nicht vor Arten- und Naturschutz gehen”, sagte die ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker. “Vor allem die energie- und ressourcenverschwendende Beschneiung ist auch im Hinblick auf den Klimaschutz nicht mehr vertretbar, da die Alpen in ganz Bayern am stärksten von der Erwärmung betroffen sind”, erklärte die Vorsitzende des Vereins zum Schutz der Bergwelt, Sabine Rösler.
“Die Umweltstandards für neue Schneekanonen, Skipisten und Lifte zu senken, geht in die völlig falsche Richtung”, kritisierte der Präsident von CIPRA Deutschland, Axel Doering. Gerade niedrig gelegene Skigebiete sollten lieber in einen naturverträglichen Ganzjahres-Tourismus investieren als in neue Skipisten.
An dem Bündnis sind auch der Deutsche Alpenverein, der BUND Naturschutz, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz sowie die Initiative “Fridays for Future” beteiligt.