Mehrere Polizeidirektionen organisieren in einem Projektteam zusammen mit weiteren Partnern im kommenden Jahr einen Gedenkmarsch, der an die Todesmärsche vor 80 Jahren von Bremen in das KZ-Auffanglager im Kriegsgefangenenlager Sandbostel erinnern soll. „Vom 24. bis 27. April wird der Weg erneut beschritten – diesmal als ein Marsch der Hoffnung, des Gedenkens und der Gemeinschaft“, teilte die Polizeidirektion Oldenburg am Donnerstag mit.
Schon jetzt seien auf Instagram unter „geschichte.erlaufen“ Informationen rund um den Gedenkmarsch verfügbar, hieß es. Unter anderem werden die einzelnen Streckenabschnitte und Hintergründe zu den Gedenkstätten gezeigt. Der Gedenkmarsch wolle dazu beitragen, „auf die Ereignisse aufmerksam zu machen, die vor 80 Jahren direkt vor unserer Haustür geschahen“.
Mit der Aktion solle die Initiative der Internationalen Friedensschule in Bremen wieder aufgenommen werden, die vor 40 Jahren einen Gedenkmarsch organisiert habe. Am Projektteam beteiligt sind neben den Polizeidirektionen Oldenburg und Lüneburg sowie der Polizei und der Landeszentrale für politische Bildung in Bremen unter anderen die Friedensschule, Gemeinden entlang der Marschroute und die NS-Gedenkstätte Sandbostel. Auf der Website www.geschichte-erlaufen.de gibt es weitere Informationen.
Als im April 1945 die Außenlager des KZ Neuengamme geräumt wurden, führte der Weg der Gefangenen und Zwangsarbeiter aus Meppen, Versen, Wilhelmshaven und Bremen durch Bremen-Farge weiter in das Stammlager Neuengamme und das KZ-Auffanglager im Kriegsgefangenenlager Sandbostel. Viele Häftlinge starben auf den Todesmärschen entlang der Strecke an Entkräftung oder wurden von den begleitenden Wachmannschaften ermordet.