Deutliche Mehrheit fürs Deutschlandticket: Bei einer repräsentativen Umfrage des Bündnisses „Sozialverträgliche Mobilitätswende Bayern“ haben sich 88,1 Prozent der Befragten im Freistaat für den langfristigen Erhalt des Deutschlandtickets ausgesprochen. Deshalb begrüße das Bündnis die positiven Signale von den Koalitionsverhandlungen in Berlin, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Dienstag.
„Das Deutschlandticket ist mehr als nur ein Fahrschein – es ist der Schlüssel zu sozialer Teilhabe für viele Beschäftigte“, sagte Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, laut Mitteilung. Bei einer Einstellung des Tickets würden die Mobilitätskosten laut Umfrage für mehr als zwei Drittel der bayerischen Befragten steigen, betroffen wären vor allem niedrige und mittlere Einkommen. Damit drohe, so die Bündnispartner, „eine soziale Schieflage“.
Das gelte auch für die gesellschaftliche Teilhabe: Mehr als ein Viertel der Befragten in Bayern hatten demnach angegeben, ihre Fahrten ohne das Ticket insgesamt reduzieren zu müssen. Zudem würde das Klima leiden: „44 Prozent der Ticketbesitzerinnen und -besitzer würden als Alternative verstärkt auf das Auto setzen“, hieß es weiter.
Das Bündnis fordere die bayerische Staatsregierung mit Blick auf die beschlossenen Sondervermögen auf, die „neuen Spielräume in Folge der Grundgesetzänderung“ zu nutzen. Der Öffentliche Nahverkehr müsse vor allem im ländlichen Bereich ausgebaut und verlässlich organisiert werden. Neben dem DGB Bayern und dem Landesverband der Gewerkschaft ver.di gehören unter anderem der Sozialverband VdK, der Allgemeinde Deutsche Fahrradclub (ADFC) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Bund Naturschutz zum Bündnis.
Das Deutschlandticket ist Thema in den laufenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene zwischen CDU, CSU und SPD. In einem Arbeitsgruppenpapier, das vom Portal „Frag den Staat“ veröffentlicht wurde, heißt es, das Ticket solle fortbestehen. „Dabei wird der Anteil der Nutzerfinanzierung ab 2027 schrittweise und sozialverträglich erhöht.“ (1110/01.04.2025)