Gerade den ärmsten Ländern der Welt fehlt nach Einschätzung der Hilfsorganisation Brot für die Welt zunehmend das Geld für die Anpassung an den Klimawandel. “Die ärmsten Staaten sind auf Unterstützung in der Klimakrise angewiesen”, sagte die Klimaexpertin des evangelischen Hilfswerks, Sabine Minninger. Deutschland müsse daher bei der Weltklimakonferenz im November in Baku (Aserbaidschan) eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es um die Bereitstellung von Klimahilfen und mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung gehe.
Brot für die Welt legte zum Thema einen sogenannten Klima-Anpassungsindex vor. Er erfasst für 129 Länder das jeweilige Klimarisiko sowie die internationale Finanzierung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Erstmals verglich die Organisation auch die Verteilung der deutschen Finanzhilfe mit der Verteilung der internationalen Hilfe.
Klimahilfen: Unfaire Verteilung der Finanzen
Viele Länder, die am stärksten von Klimarisiken betroffen sind, bräuchten demnach dringend mehr Unterstützung. Darunter seien die ärmsten und fragilsten Staaten der Welt, hieß es. Besonders stark von Unterfinanzierung betroffen seien die Regionen Zentral- und Ostafrika sowie Südasien. Die zehn am stärksten unterfinanzierten Länder sind laut Index Afghanistan, Tschad, Südsudan, Somalia, Niger, Mali, Jemen, Äthiopien, Uganda und der Irak.
Die internationale Finanzhilfe werde unfair verteilt, kritisierte Brot für die Welt. Deutschland schneide dabei ähnlich ab wie der Durchschnitt der internationalen Gemeinschaft. Während Deutschland Gelder für Afrika und die am wenigsten entwickelten Länder etwas fairer verteile, falle es bei den pazifischen Inselstaaten zurück.