Der Bremer Senat hat am Dienstag die Gründung einer Pilotgesellschaft für Bildungsbau beschlossen. Sie soll laut einer Mitteilung vom Dienstag sechs drängende Bauvorhaben im Bildungsbereich zügig umsetzen und dabei praktische Erfahrungen für eine spätere, eigentliche Bildungsbau-Gesellschaft sammeln.
Angesichts der gestiegenen Kinderzahl müsse Bremen zügig neue Kitas und Schulen bauen, aber auch genügend intakte Sporthallen vorhalten, hieß es. Außerdem habe der Gebäudebestand erheblichen Sanierungsbedarf und müsse mit Blick auf den Klimawandel und die Energiekosten energetisch ertüchtigt werden. Diese Aufgaben seien mit den bisherigen Entscheidungsstrukturen und der finanziellen Ausstattung nicht optimal zu stemmen. Ändern solle sich das durch eine privatwirtschaftlich organisierte Bildungsbau-Gesellschaft.
„Wir brauchen noch mehr Tempo beim Schul- und Kita-Bau, denn es leben deutlich mehr Jungen und Mädchen in unserer Stadt als noch vor zehn Jahren“, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Und wir haben einen Nachholbedarf beim Bau von Krippen und Kitas. Mit der Pilotgesellschaft für Bildungsbau wollen wir dabei deutlich Fahrt aufnehmen.”
Die Pilotgesellschaft für Bildungsbau soll in Form einer GmbH & Co. KG noch im laufenden Jahr gegründet werden. Die Stadt Bremen hält 100 Prozent der Anteile an dieser Immobiliengesellschaft, die mit 300 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet und über die ihr übertragenen Grundstücke und Gebäude verfügen wird. Sie hat alle Rechte und Pflichten einer Eigentümerin und ist für sämtliche Baumaßnahmen, Instandhaltung und Bewirtschaftung zuständig. Die Refinanzierung soll durch die kostendeckende Vermietung der Immobilien an die Stadt erfolgen. Mit der Fertigstellung der ersten Baumaßnahmen rechnet der Senat ab 2026.
Bei den Pilotprojekten handelt es sich um den Neubau einer vierzügigen Oberschule im Kämmerei-Quartier in Blumenthal, den Ersatzneubau der Grundschule Fährer Flur in Vegesack, den Neubau des Campus Sodenmatt mit einer dreizügigen Grundschule, Sporthalle und Kita in Huchting, den Campus Hulsberg mit einer Erweiterung der Grundschule Stader Straße und der Oberschule Schaumburger Straße, den Neubau des Campus Osterholz mit einer dreizügigen Grundschule, vierzügigen Oberschule und Sporthalle sowie den Ersatzneubau der Grundschule am Alten Postweg mit Kita und Sporthalle in Hemelingen.