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Brandenburger Freiheitspreis für AlgorithmWatch

Für ihren Einsatz für Freiheit in der digitalen Welt wird die Berliner Organisation AlgorithmWatch mit dem Brandenburger Freiheitspreis 2023 geehrt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Schirmherr des Brandenburger Freiheitspreises
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Schirmherr des Brandenburger FreiheitspreisesImago / photothek

Der Brandenburger Freiheitspreis 2023 des evangelischen Domstifts geht an die gemeinnützige Berliner Gesellschaft AlgorithmWatch. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 11. Oktober bei einem Festakt im Dom zu Brandenburg an der Havel überreicht werden, teilte das Domstift mit. AlgorithmWatch setze sich unter anderem mit Forschungsprojekten dafür ein, dass auf Algorithmen basierende IT-Systeme die Gesellschaft gerechter, demokratischer, inklusiver und nachhaltiger machen und alle von ihrem Einsatz profitieren, hieß es zur Preisvergabe.

Der Brandenburger Freiheitspreis 2023 ist dem Thema „Die Freiheit in der digitalen Welt“ gewidmet. AlgorithmWatch wurde den Angaben zufolge 2017 als gemeinnützige Gesellschaft in Berlin gegründet. Ihr Ziel sei, Prozesse algorithmischer Entscheidungsfindung zu analysieren, die eine gesellschaftliche Relevanz haben, menschliche Entscheidungen vorhersagen oder vorbestimmen oder automatisiert Entscheidungen treffen.

Bischof Stäblein: “Am Ende muss der Mensch entscheiden”

Der Juryvorsitzende und evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein betonte, die Digitalisierung eröffne „neue, spannende Freiheitsräume“. Zugleich beinhalte sie ein erhebliches Potenzial, die Freiheit des Einzelnen und die freiheitliche Gesellschaftsordnung zu beeinträchtigen. Algorithmen und ihre Steuerung spielten dabei eine entscheidende Rolle. Wer Freiheit bewahren wolle, brauche einen verantwortungsvollen Umgang damit. „Am Ende muss der Mensch entscheiden, nicht der Algorithmus“, betonte Stäblein: „Genau hier setzt die beeindruckende Arbeit von AlgorithmWatch an.“

Matthias Spielkamp, Geschäftsführer von AlgorithmWatch, erklärte, KI-Systeme wie ChatGPT, massenhafte Gesichtserkennung sowie Algorithmen zur Verteilung von Sozialleistungen hätten inzwischen dazu geführt, dass immer mehr Menschen ihre Bedeutung für die Demokratie erkennen. Er setze darauf, dass die Auszeichnung mit dem Brandenburger Freiheitspreis dazu beitragen werde, Aufmerksamkeit dafür zu schaffen.

Der Brandenburger Freiheitspreis wurde den Angaben zufolge 2015 anlässlich des 850-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung des Doms am 11. Oktober 1165 vom Domstift Brandenburg ins Leben gerufen. Er wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben. Der Preis wird den Angaben zufolge von der Deutschen Bank und dem Technologiekonzern ZF Friedrichshafen AG gefördert. Das Domstift gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.