HEMMINGEN – Nach einem Anschlag auf das Haus eines jüdischen Ehepaares in Hemmingen bei Hannover fahnden Polizei und Staatsanwaltschaft nach den Tätern. Unbekannte hatten nach Polizeiangaben vor der Haustür des Ehepaars einen Brand gelegt. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht mit dem Anschlag in Hemmingen „im negativen Sinne eine neue Qualität erreicht“. Auch der evangelische Landesbischof Ralf Meister und weitere Repräsentanten aus Kirche und Politik reagierten entsetzt.
Zentralratspräsident Schuster betonte, es sei „in besonderem Maße erschreckend“, wenn sich Juden in ihren Wohnhäusern nicht mehr sicher fühlen könnten. Das Feuer und die Wandschmierereien riefen schreckliche Erinnerungen wach. „Dieser antisemitische Vorfall macht deutlich, wohin das derzeitige politische Klima führt. Wir müssen der Aggressivität Einhalt gebieten“, sagte Schuster.
Die Bewohner des Hauses bemerkten die Überreste des Feuers am frühen Morgen. Die Flammen erloschen eigenständig. An der Haustür und der angezündeten Fußmatte entstand ein Sachschaden von rund 2000 Euro. Sowohl am Haus als auch an einer nahe gelegenen Gartenpforte fand sich in roter Farbe aufgesprüht der Schriftzug „Jude“. epd
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