Der “buchreport”-Verlag Harenberg hat mit Jahresbeginn 2024 seinen Betrieb eingestellt. Das teilte der in Dortmund ansässige Verlag auf seiner Internetseite mit. Zugleich berichtete das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels am Mittwoch, dass das Amtsgericht Köln zum 1. Januar das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Harenberg GmbH eröffnet habe. “Der Geschäftsbetrieb in Redaktion und Verlag musste zum Jahresende eingestellt werden.”
Der Harenberg Verlag gab mehr als 50 Jahre lang das Fachmagazin “buchreport” heraus und hatte im Dezember aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten einen Insolvenzantrag gestellt. “buchreport” erstellte unter anderem seit 1971 die wöchentlichen “Spiegel”-Bestsellerlisten und versorgte die Buchbranche mit Nachrichten, Analysen, Statistiken und Best-Practice-Beispielen.
2007 übernahm der “Spiegel”-Verlag den Verlag Harenberg Kommunikation von Gründer Bodo Harenberg und führte ihn als Fachinformationstochter in Dortmund fort. Im Herbst 2021 verkaufte der “Spiegel” die Harenberg Kommunikation an die Fachmedien-Gruppe Busch Glatz.
Am 8. Dezember 2023 wurde schließlich ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für Harenberg gestellt. Wie der als Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Stefan Conrads erklärte, musste der Geschäftsbetrieb in Redaktion und Verlag zum Jahresende 2023 eingestellt werden: “Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der finanziellen Lage nicht möglich.”
Die Erstellung und Verbreitung der “Spiegel”-Bestsellerlisten übernehmen laut Harenberg-Verlag die eBuch-Verbundgruppe und ihr Magazin “Buchmarkt”. Für den “buchreport”, das Kernprodukt des Verlages, werde aktuell eine neue Perspektive geprüft, heißt es auf der Homepage. Ziel sei der Erhalt des “buchreports” als unabhängige Stimme der Buchindustrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz.