Brackenheim darf den Zusatztitel „Heuss-Stadt“ tragen. Das Innenministerium habe der Stadt im Landkreis Heilbronn diese Bezeichnung genehmigt, teilte es am Sonntag mit. Die Bürgerinnen und Bürger von Brackenheim würden sich in besonderer Weise mit Theodor Heuss (1884 bis 1963) identifizieren, hieß es. Der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland wurde hier am 31. Januar 1884 geboren. Heuss war Brackenheimer Ehrenbürger, seit 1968 gab es eine kommunale Gedächtnisstätte für den Politiker, seit 2005 das Theodor-Heuss-Museum.
Bei der Übergabe der Genehmigungsurkunde an den Brackenheimer Oberbürgermeister Thomas Csaszar sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU), Theodor Heuss sei eine „Ausnahmegestalt in der deutschen Geschichte“ gewesen. Am Leben des liberalen Politikers, Publizisten und Journalisten entfalte sich ein „wesentliches Stück deutscher Geschichte: von der Monarchie über die Weimarer Republik und die nationalsozialistische Diktatur bis hin zur Bundesrepublik Deutschland“.
In Baden-Württemberg haben nach Angaben des Innenministeriums inzwischen 120 Orte Zusatzbezeichnungen, die auf geschichtliche Bezüge oder Alleinstellungsmerkmale der Kommunen aufmerksam machen. So darf sich Aalen (Ostalbkreis) „Hochschulstadt“ nennen, die Stadt Schiltach (Landkreis Rottweil) „Flößerstadt“ oder die Gemeinde Wiernsheim (Enzkreis) „Waldenserort“. (2361/20.10.2024)