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Blick in andere Kirchenzeitungen

Das in München erscheinende „Sonntagsblatt – Evangelische Wochenzeitung für Bayern“ schreibt zur aktuellen politischen Lage:
„Der Ton macht die Musik. Mit dem Umgangston ist es ähnlich. Ist er von gegenseitiger Achtung getragen, dann hält er auch eine höchst differenzierte Gesellschaft zusammen. Für unsere Demokratie ist es deshalb nicht nur eine Stilfrage, wie man miteinander kommuniziert (…)
Lösungen im Konsens werden so immer schwieriger, das Vertrauen der Bürger in die Demokratie schwindet. Zu den atmosphärischen Störungen kommt hinzu, dass sich die Koalition in Berlin bei der politischen Schwerpunktsetzung von den laut tönenden Rechtspopulisten einengen lässt.
Es wird Zeit, dass endlich wieder die anderen großen Herausforderungen wie Einkommens-, Steuer- und Bildungsgerechtigkeit oder der gestutze Klimaschutz verstärkt in den öffentlichen Diskurs gelangen. Es wäre durchaus auch Aufgabe der Kirchen, die Politik neben der Flüchtlingsfrage erneut an diese Kernfelder von Solidarität und Gerechtigkeit zu erinnern. Die viel beschworenen „christlichen Werte“ dürfen Politiker nicht nur im Mund führen. Die Kirchen wären zudem wie kaum ein anderer dazu berufen, mit ihrer eigenen respektvollen Gesprächskultur stilbildend auf die Politik einzuwirken. (…)
Politik, Kirchen, Medien, jeder Einzelne ist gefordert – mit der Wortwahl fängt es an. Rechte Schwarz-Weiß-Maler dürfen nicht die Tonlage bei uns bestimmen.“