Die Björn Steiger Stiftung fordert eine grundsätzliche Umstrukturierung des Rettungsdienstes. Das deutsche System sei mehrschichtig, unterschiedlich geregelt und wenig bis gar nicht vernetzt, teilte die Stiftung am Montag in Winnenden bei Stuttgart mit. Die Rettungseffizienz werde durch veraltete Strukturen und gesetzliche Rahmenbedingungen ausgebremst. „Täglich sterben Menschen systembedingt, ohne dass ihre Angehörigen es erfahren“, sagte Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung.
Als „Europäischer Tag des Notrufs 112“ erinnert der 11. Februar an die 1991 europaweit eingeführte einheitliche Notrufnummer. Die Initiative dazu wurde in Deutschland durch Ute und Siegfried Steiger, die Gründer der Björn Steiger Stiftung, ins Leben gerufen.
Der Rettungsdienst, so die Stiftung, werde häufig durch nicht lebensbedrohliche Einsätze blockiert, wodurch er für echte Notfälle nicht verfügbar sei. Eine allgemein bekannte, funktionierende und akzeptierte 24/7-Anlaufstelle für Hilfesuchende fehle. „Es bedarf daher einer effektiven Patientensteuerung in den Leitstellen. Nicht in jedem Fall ist ein Rettungswagen nötig. Eine digitale Vernetzung aller Ruf- und Notrufnummern könnte den Rettungsdienst erheblich entlasten“, sagte Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung.