Gedenktage forderten zum Handeln auf, mahnt der Augsburger Bischof Bertram Meier. Am Freitag wird der Opfer religiös motivierter Gewalt gedacht. Meier erinnert besonders an zwei Anschläge auf Christen in diesem Sommer.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz macht auf die Opfer von Verfolgungen aufgrund religiöser Überzeugungen aufmerksam. “Diese Verfolgung darf nicht zum Randthema des internationalen Diskurses herabgestuft werden, sie darf nicht bagatellisiert werden”, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz, Bertram Meier, am Dienstag in Bonn. Religiös motivierte Gewalt nehme weltweit zu. Der Bischof äußerte sich zum Internationalen Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens am Freitag.
Der Augsburger Bischof erinnerte an den Anschlag auf eine greichisch-orthodoxe Kirche im syrischen Damaskus im Juni mit 25 Toten. Der Terroranschlag zeige, wie prekär die Lage für religiöse Minderheiten in Syrien nach wie vor sei. Meier erwähnte auch den Angriff auf eine katholische Gemeinde im Kongo mit 21 Toten im Juli sowie den Völkermord des “Islamischen Staats” an den Jesiden 2014.
Das Feld dürfe nicht den den Hasserfüllten und Fanatikern überlassen werden, sagte Meier. Gedenktage forderten zum Handeln auf. “Dort, wo die Religionsfreiheit des Einzelnen in Frage gestellt wird, wird die Religionsfreiheit von uns allen in Frage gestellt.” Er richtete daher einen besonderen Appell an die Verantwortlichen in Politik und Glaubensgemeinschaften: Sie hätte entscheidenden Einfluss darauf, ob weiterhin Hass und Gewalt geschürt würden oder ob die Hoffnung auf eine Leben in Frieden gestärkt werde.