Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat zur Beteiligung an den Landtagswahlen im Herbst aufgerufen. „Wahltage sind die zentralen Momente einer Demokratie“, erklärte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in einer im Internet veröffentlichten Botschaft: „Wer gestalten will, muss wählen gehen.“ Demokratiefeinden sollte jedoch keine Stimme gegeben werden, betonte Stäblein: „Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind mit christlichen Überzeugungen nicht zu vereinbaren.“ Eine solche Partei sei die AfD.
In Sachsen und Thüringen wird am 1. September und in Brandenburg am 22. September ein neuer Landtag gewählt. Stärkste Kräfte waren bei den zurückliegenden Landtagswahlen in Sachsen die CDU mit 32,1 Prozent, in Thüringen die Linke mit 31 Prozent und in Brandenburg die SPD mit 26,2 Prozent der Zweitstimmen. In Umfragen liegt derzeit in allen drei Bundesländern die AfD vorn.
Der Bischof betonte, die Demokratie sei aus kirchlicher und christlicher Perspektive die überzeugendste aller Staatsformen, weil sie für den Grundsatz von der Würde und Gleichheit aller Menschen stehe und diesen umsetze. Daraus erwüchsen zugleich zwei Gründe, warum die Kirche dazu aufrufe, Feinde der Demokratie nicht zu wählen, erklärte Stäblein: „Zum einen verletzen diese die Achtung und Würde, die jedem Menschen in gleicher Weise zukommt. Zum anderen höhlen sie die Demokratie aus und zerstören diese von innen, indem sie Verfahren unterlaufen und populistische Propaganda verbreiten.“