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Bischof Oster: Keine verborgene Agenda bei der Weltsynode

In Diktaturen, mit einem Bein im Gefängnis oder konfrontiert mit islamistischem Terrorismus: So leben Christen in anderen Ländern. Das erfährt Bischof Oster aktuell bei der Weltsynode. Er lobt den offenen Austausch.

Bischof Stefan Oster erkennt bei der Weltsynode in Rom keine “hidden agenda”. Dem kirchlichen Sender EWTN sagte er am Mittwoch: “Da bin ich ehrlich überzeugt, das ist ein offener Prozess. Man sieht, es ist alles eingeflossen, was wir besprochen haben.” Die heiklen Themen, die man in Deutschland gerne bespreche, seien in Studiengruppen ausgelagert worden. Aber im Grunde seien aktuell fast alle in der Synodenaula mit dem Text zum Thema Synodalität zufrieden.

Synodalität zeige sich darin, den anderen in seiner Meinung und in seiner Andersheit wahrnehmen zu lernen und dabei immer wieder um den Heiligen Geist zu bitten. “Wir üben Zuhören”, erklärte der Bischof von Passau in Rom. Darüber hinaus sei es wichtig, das Handeln der Kirche transparent zu machen, als Leitungsperson Rechenschaft abzulegen und das eigene Handeln zu evaluieren. Weiter sagte Oster: “Wenn wir uns tatsächlich bekehren lassen, voneinander und durch den Heiligen Geist, dann ist wirklich viel gewonnen für die Kirche von morgen.”

Oster berichtet über “nachdrückliche und nachhallende Begegnungen” mit Synodalen aus aller Welt. Ein Südkoreaner habe berichtet, wie Christen in Nordkorea leben. Ein Synodaler aus Nepal habe berichtet, dass er ins Gefängnis kommen könne, wenn er jemanden zum christlichen Glauben bringe. Und ein Priester aus Nigeria habe erzählt, wie es den Menschen im Norden seines Landes gehe, die dem islamistischen Terror ausgesetzt seien: “Da denkt man sich: Um Gottes Willen! Erstens: Wie geht es anderen Christen in den Welt? Und zweitens: Wir leben wirklich in der Komfortzone in unseren Ländern, wo wir unseren Glauben frei leben können.”