“Kirchliche Gärprozesse” und eine “globale Kirchenwanderung”: Michael Gerber, Bischof von Fulda, spricht im Radio bildreich über sein Buch.
Die Schwierigkeit bei der “globalen Kirchenwanderung” sieht Michael Gerber darin, dass manche Menschen mehr Pausen brauchen als andere. Das sagte der Bischof von Fulda am Mittwoch im Deutschlandfunk (Köln). An biblische Gleichnisse und Erzählungen anknüpfend, die Jesus selbst erzählte, hat Gerber mit “In der Tiefe der Wüste” ein sehr persönliches Buch mit Geschichten aus seinem Leben geschrieben.
Für den Bischof von Fulda ist dabei das Erzählen der eigenen Geschichte wie eine Brücke, ein erster Ansatz, um seine Positionen begreiflich zu machen. Er sieht den Auftrag der Kirche darin, einen Raum dafür zu schaffen, dass Menschen mit Jesus Christus und seiner Botschaft in Berührung kommen, und dass sie dadurch die Herausforderungen ihres Lebens bewältigen können und Kirche und Gesellschaft konstruktiv gestalten.
Den Auftrag der katholischen Bischöfe erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der aus einer Weingegend stammt, mit Bildern aus dem Weinbau: Für ihn sei “Neuer Süßer” ein Bild für kirchliche Gärprozesse.
Da Gärvorgänge unter falschen Rahmenbedingungen der Entwicklung des Weines schaden könnten, sei es Aufgabe der Winzer, ein passendes Klima dafür herzustellen. “Wo verhindern wir ein weiteres Anheizen des Klimas in kirchlichen Gärprozessen? Wo können wir selber einen Schritt zurücktreten, um damit ein Klima zu schaffen, das Gärprozesse zulässt, die zu einem positiven Ergebnis führen?”, so Gerber.