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Bischof Bätzing: Theologie für Gesellschaft unverzichtbar

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat an die Bedeutung der katholischen Theologie für Kirche und Gesellschaft erinnert. „Wir sind angewiesen auf eine gute und sprachfähige Theologie, die den Glauben immer wieder neu reflektiert und sich in ihrer Tradition des Diskutierens und Nachdenkens auch kritisch mit wissenschaftlichen und weltanschaulichen Positionen auseinandersetzt“, erklärte der Limburger Bischof am Dienstag laut Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz.

Zugleich verschließe man nicht die Augen vor der Realität, fügte Bätzing hinzu. Zurückgehende Studierendenzahlen, geringerer wissenschaftlicher Nachwuchs und Sparvorgaben von staatlichen und kirchlichen Hochschulleitungen „werfen ihre Schatten voraus“, räumte er ein. Die Bischöfe werben für den Beitrag der katholischen Theologie als Orientierungswissen für die Gesellschaft, der weit über die Ausbildung von Priestern und Religionslehrern hinausgehe.

Ende September hatte die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz das Dokument „Katholische Theologie als kulturelles Laboratorium“ verabschiedet. In einer jetzt veröffentlichten Erklärung widmen sich die Bischöfe den Angaben zufolge den komplexen wissenschaftspolitischen und -organisatorischen Herausforderungen, mit denen theologische Studieneinrichtungen sowohl in staatlicher als auch kirchlicher Trägerschaft konfrontiert sind.

Der Vorsitzende der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Bischofskonferenz, Kardinal Rainer Maria Woelki, rief Kirche und Staat dazu auf, gemeinsam zu schauen, „wie wir katholische Theologie langfristig sichern können“. Laut Dirk Ansorge, Vorsitzender des Katholisch-Theologischen Fakultätentags, wollen sich die Bischöfe für kürzere und transparentere Verfahren zur Erteilung der kirchlichen Lehrerlaubnis (Nihil obstat) einsetzen. Kirchenrechtliche und (staats-)kirchenrechtliche Vorgaben der Priesterbildung und der Berufung von Priestern auf Professuren der katholischen Theologie blieben durch die Erklärung unberührt.

Laut Statistik der Bischofskonferenz gibt es elf Katholisch-Theologische Fakultäten an staatlichen Universitäten, fünf diözesane Theologische Fakultäten und drei Ordenshochschulen. Hinzu kommen 34 Katholisch-Theologische Institute sowie eine Katholische Universität (Eichstätt-Ingolstadt). An den katholischen und theologischen Hochschuleinrichtungen waren im Wintersemester 2022/2023 insgesamt 14.333 Studierende eingeschrieben. Die theologischen Ausbildungsstätten sind in das allgemeine Hochschulwesen integriert.