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Bischof Adomeit: Protestantische Minderheiten unterstützen

Der Oldenburger evangelische Bischof Thomas Adomeit hat die Protestanten ermutigt, ihren Glaubensgeschwistern in Minderheitensituationen beizustehen. „Wo evangelische Gemeinden klein sind, braucht es Partner“, sagte Adomeit am Sonntag zum Auftakt der bundesweiten Delegiertenversammlung des Gustav-Adolf-Werks (GAW) in Rastede bei Oldenburg. „Wir stärken sie, damit Glocken läuten, die Bibel geteilt, Kinder getauft, Kranke besucht und Hoffnung gepredigt wird.“

Das 1832 gegründete Gustav-Adolf-Werk ist das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Es unterstützt protestantische Minderheiten in aller Welt. Zur Delegiertenversammlung in Rastede kamen rund 50 Delegierte aus den 21 Hauptgruppen und 19 Frauengruppen des Werks in Deutschland. Sie waren zu Gast bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.

„Gott ist da, wo seine Boten und Botinnen sind“, unterstrich der Bischof in der Rasteder St. Ulrichskirche laut Redemanuskript. Denn Gottes Willen schaffe Gemeinschaft. Im Alltag bedeute das, Brücken zu bauen: „In einer Welt mit Kriegen, Flucht und wachsender Polarisierung setzt Gottes Segen uns in Bewegung: Wir suchen Verständigung, schützen die Schwachen, begleiten die Zweifelnden, hören einander zu – auch wenn es anstrengend ist.“

Bei ihrer dreitägigen Versammlung werden die Delegierten unter anderem eine Reihe von weltweiten Hilfsprojekten für die nächsten Jahre beschließen. Zudem hat die Nachwuchsorganisation des GAW die Aufnahme als Teil des Gesamtwerks beantragt. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet ein Vortrag zum Thema „Populismus und christliche Verantwortung“ am Montag um 11 Uhr. Referent ist der Weltanschauungsbeauftragte der sächsischen Landeskirche, Harald Lamprecht.

Das Gustav-Adolf-Werk ist das älteste bundesweite evangelische Hilfswerk in Deutschland. Es hält Kontakte zu rund 50 Partnerkirchen in Europa, Asien und Lateinamerika. Mit seinem Namen erinnert es an den schwedischen König Gustav II. Adolf, der den Protestanten im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 beistand.