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Bischof Adomeit: Es gibt keinen gerechten Krieg

Der Krieg in der Ukraine bringt die Kirche in einen Konflikt. Das hat der Oldenburger Bischof Adomeit auf der Synode noch einmal verdeutlich. Auch in Sachen Klima wird es schwierig.

Bischof Thomas Adomeit (Archiv)
Bischof Thomas Adomeit (Archiv)Jens Schulze / epd

Rastede/Kr. Ammerland. Der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit hat angesichts des Krieges in der Ukraine vor einer Spaltung der Christen in Befürworter militärischer Gewalt und strengen Pazifisten gewarnt. „Es gibt keine allein richtige Entscheidung – denn es gibt keinen gerechten Krieg“, mahnte er vor der in Rastede bei Oldenburg tagenden Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. „Und ohne dass wir uns schuldig machen, werden wir aus diesem Dilemma nicht herauskommen – weder mit der einen noch mit der anderen Haltung, denn immer lassen wir einen Nächsten im Stich.“ Die Synodentagung läuft bis zum Freitag.

Die Debatten in Deutschland und in der Kirche haben sich mit Blick auf Sicherheitsfragen sehr verändert, sagte Adomeit. „Der pazifistische Grundansatz mit einem Nein zu jeder Gewalt lässt sich nicht durchhalten, aber ein Ja zur Gewalt mit Waffen kommt uns nur als Notmaßnahme und unter sehr eingeschränkten Bedingungen über die Lippen. Letztlich schauen wir zwischen Ratlosigkeit und Zorn in eine Zukunft, von der wir nicht wissen, was sie an Veränderungen bringen wird.“ Darum sei eine Weiterentwicklung der Friedensethik eine der dringlichsten Herausforderungen der Kirche. (Hier geht’s zum Livestream der Synode)

Klimaschutz ist Herausforderung

Eine weitere Herausforderung der Kirchen sei der Klimaschutz: Die EKD habe einen Entwurf für ein Klimaschutzgesetz entwickelt und diesen an die Landeskirchen weitergeleitet, berichtete Adomeit. Ziel sei die Klimaneutralität bis zum Jahr 2035, spätestens jedoch bis zum Jahr 2045.

Eine CO2-Reduktion um 90 Prozent in den nächsten zwölf Jahren sei „eine Aufgabe, deren Größe und Wirksamkeit wir noch gar nicht abschätzen können“, räumte der Bischof ein. Das Projekt werde das Gesicht der Kirche nachhaltig verändern. „Wir werden unsere Prioritäten ändern müssen, denn zukünftig wird nicht mehr die Finanzierbarkeit von Projekten die entscheidende Frage sein, sondern die Umweltverträglichkeit.“ Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung seien ohne den Klimaschutz nicht zu erreichen.

Für Bedürftige

Angesichts der steigenden Energiekosten kündigte Adomeit Hilfen für bedürftige Menschen an. Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen hätten sich darauf geeinigt, die Mehreinnahmen bei der Kirchensteuer, die auf auf die vom Bund bezahlte Energiepreispauschale zurückgingen, an bedürftige Menschen weiterzugeben. Das Geld solle über Diakonie und Caritas an die Schwächsten in dieser Krisensituation weitergeleitet werden. Allein der oldenburgische Beitrag liege bei rund 690.000 Euro. (epd)