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Bischöfin ermutigt zu mehr Menschlichkeit

Der Menschlichkeit mehr Raum verschaffen: Dazu ermutigt die Bischöfin der badischen evangelischen Landeskirche, Heike Springhart, zum Jahreswechsel 2024/25. Es gelte, das Gute auch da zu entdecken und zu bewahren, wo Populismus Ängste schüre, sagte sie in ihrer Neujahrsbotschaft in Karlsruhe.

Die Jahreslosung für 2025, „Prüfet alles und das Gute behaltet“, ermutige zu einem besonnenen Blick auf Entscheidungen, sagte Springhart. Ob im Wahlkampf oder mit Blick auf die Kriege und Krisen, die soziale Gerechtigkeit oder die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen: Immer gehe es beim Abwägen der Möglichkeiten um „die Frage, ob so die Menschlichkeit mehr Raum gewinnt“. Kriterium für das Prüfen sei stets die Weihnachtsbotschaft: „Gott ist Mensch geworden und hat der Welt ein menschliches Gesicht gegeben.“

Alles zu prüfen erfordere „Besonnenheit statt Parolen, Abwägungsprozesse und die Bereitschaft zum Kompromiss“, sagte Springhart. „Wenn wir uns die Freiheit nehmen, alles zu prüfen, dann entdecken wir das Gute auch da, wo Populismus es mit dem Schüren von Ängsten zu übertünchen versucht.“

Springhart rief dazu auf, auch im neuen Jahr aus der Hoffnung zu leben, „die Dietrich Bonhoeffer einst im Glauben daran entdeckt hat, dass Gott auch aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen kann und will“. Dafür brauche es Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. „Seien wir solche Menschen“, appellierte die Bischöfin. (2900/31.12.2024)