Die deutschen katholischen Bischöfe haben sich in einem eigenen Sozialpapier zur Reform der Sozialsysteme geäußert. Die aktuelle Rentenreform sehen sie durchaus kritisch.
Die katholischen deutschen Bischöfe sehen die geplante Rentenreform der Bundesregierung kritisch. Die Reform sei ein schwieriger Kompromiss, sagte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer am Donnerstag in Berlin. “Es kann nicht sein, dass die Lasten unverhältnismäßig auf die junge Generation abgewälzt werden.” Es dürfe aber ebenfalls nicht sein, dass die ältere Generation nach jahrelanger Arbeit und langem Einzahlen in die Altersarmut rutsche. Wilmer äußerte sich bei der Vorstellung eines Sozialpapiers der deutschen Bischöfe mit Vorschlägen zur Reform der sozialen Sicherungssysteme.
Der ebenfalls an dem Papier beteiligte Augsburger Weihbischof Anton Losinger bekräftigte, dass bei ökonomischem Handeln immer mit Knappheit kalkuliert werde. Das greife auch beim Sozialstaat. Die Bundesregierung müsse daher priorisieren. Es gebe gute Aspekte in der aktuellen Rentendebatte, aber man müsse immer nach den Kosten fragen und sehen, was realistisch und für lange Zeit haltbar sei. Die junge Generation dürfe sich am Ende nicht auf der Seite der “Loser” sehen. “Der Zusammenhalt in der Gesellschaft hängt davon ab, dass Menschen sich gerecht behandelt fühlen”, betonte Losinger.
Ausgearbeitet wurde das Sozialpapier von der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen unter Vorsitz des Hildesheimer Bischofs Wilmer in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsweisen Martin Werding.