Gott mache dem Tod ein Ende und biete Gewalt, Morden und Folter die Stirn, schreibt Heike Springhart, Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, in ihrer Botschaft zu Ostern. „Die Auferstehung ist das Wunder neuer Hoffnung in hoffnungslosen Situationen.“ Es sei nicht die Wiederbelebung dessen, was vergangen und abgebrochen sei. „Nach der Auferstehung begegnet Jesus den Seinen anders als zuvor. Deswegen erkennen sie ihn auch erst nicht.“ Die Frauen, die am Ostermorgen zum Grab gingen, erschraken erst einmal nur darüber, dass der Leichnam weg war.
Jeder könne die Osterhoffnung persönlich weitergeben und leben, so die Bischöfin. „Es ist die Hoffnung, die eine weitergibt, wenn sie den Menschen nicht links liegen lässt, der bettelnd am Straßenrand sitzt. Die Hoffnung, die der weitergibt, der im Gespräch bleibt auch mit dem, der eine andere Meinung hat. Und die Hoffnung, die eine lebt, die auch dann am Bett sitzen bleibt und die Hand hält, wenn alles zu Ende geht.“ Am Ostermorgen kehre das Leben zurück, das setzte allem Kriegstreiben und Großmannsgebahren ein Ende. „Am Ende steht der Beginn des neuen Lebens.“
Ostern sei „Anbruch des neuen Himmels und der neuen Erde“, schreibt Ernst-Wilhelm Gohl, Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, in seiner Osterbotschaft. Ostern sei „Erlösung hier und jetzt, Gott inmitten der Menschen, und wir Menschen im Licht Gottes.“ Früh am Ostermorgen gingen viele Menschen auf den Friedhof, einem Ort der Erinnerung und der Trauer. Aber Ostern sei mehr. „Ostern ist Licht. Das erleben die Menschen auf dem Friedhof, wenn die Sonne aufgeht.“
Ostern sei anders, so der Bischof, ganz anders. „Ostern ist leicht — und voller Licht. So, dass es den Menschen die Sprache verschlägt. So, dass sie wissen: Das, was wir jetzt sehen, übersteigt alles, was wir bisher gesehen und gehört haben.“ Denn Jesus sei auferstanden, wahrhaftig auferstanden. „Das feiern wir am Ostermorgen! Und weil Jesus auferstanden ist, leben wir im Licht von Ostern.“
Für den katholischen Freiburger Erzbischof Stephan Burger ist die Auferstehung Jesu „keine symbolische Erzählung, sondern der Kern des christlichen Glaubens“. Es gehe um „eine Hoffnung, eine Perspektive, anders mit den Fragen und Problemen dieser Welt umzugehen“.
In seiner Predigt am Ostersonntag im Freiburger Münster rief der Erzbischof dazu auf, angesichts gesellschaftlicher und globaler Krisen die Quellen im eigenen Leben zu entdecken und den Kern des Glaubens zu feiern. In Krisen, Kriegen und Spannungen erinnere Ostern daran, dass christlicher Glaube eine klare Haltung einfordere. „Seit der Auferstehung wissen wir, dass keine Bemühung um Frieden und Gerechtigkeit vergeblich ist, auch wenn wir deren ‚Erfolge‘ bisweilen schmerzlich vermissen oder noch nicht erkennen können.“
Der katholische Bischof Klaus Krämer, Diözese Rottenburg-Stuttgart, hat sich in einer Videobotschaft zum Osterfest an die rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken in Württemberg gewandt. Darin sagt er: „In unserer verunsicherten Welt und in einer Kirche, in der sich gerade vieles wandelt, glaube ich fest daran: Die Hoffnung stirbt nicht, sie lebt – weil der Grund unserer Hoffnung, Jesus Christus, die Dunkelheit des Todes durchschritten hat.“