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Bethel-Vorstand: Sozialprojekte in Tansania stärken

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel wollen die fachliche Begleitung für soziale Projekte in Tansania stärken. Dabei werde sich Bethel auf die Arbeitsfelder der Psychiatrie und der Bildung von Menschen mit kognitiven Behinderungen konzentrieren, sagte der stellvertretende Bethel-Vorstandsvorsitzende Bartolt Haase in Bielefeld dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zu dem ostafrikanischen Land bestehen lange historische Verbindungen.

So habe Bethel zu der psychiatrischen Klinik in Lutindi seit Jahrzehnten Kontakte, erklärte Haase, der vor wenigen Wochen auf einer Visitationsreise diakonische Einrichtungen und Projekte in Tansania besucht hat. Der Gebäudekomplex wurde 1896 von Bethel-Missionaren gegründet und 1904 nach Plänen des Bethel-Architekten Karl Siebold zur ersten damals so bezeichneten „Kolonialirrenanstalt“ ausgebaut. „Die engen Kontakte wollen wir aufrechterhalten, und es gibt Ideen, den fachlichen Austausch zu intensivieren.“ Mittlerweile ließen sich Kontakte und Fachaustausch durch digitale Möglichkeiten unkompliziert herstellen. „Auf diesem Weg wollen wir einiges initiieren.“

Bei dem Besuch einer Förderschule und Wohnheimen für junge Menschen mit kognitiven Behinderungen in Tansania sei es um die Frage der Bildung gegangen. „Wir haben in Bethel viel Erfahrung mit Förderschulen“, sagte Haase, der im nächsten Jahr den Vorstandsvorsitz der v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel übernimmt. Es gehe dabei um „Methoden, Bildung zu ermöglichen, damit Menschen mit Behinderungen ihr Leben selbstständig gestalten können“.

In Tansania seien ähnliche gesellschaftliche Entwicklungen zu beobachten wie in Deutschland, erklärte Haase. So gebe es zunehmend suchtkranke Menschen, die durch neuartige Drogen vermehrt verhaltensauffällig geworden seien. „Auch in unseren psychiatrischen Einrichtungen müssen wir mit dieser Problematik umgehen und die Mitarbeitenden entsprechend schulen und schützen“, sagte Haase. Hier könne ein fachlicher Austausch mit den Einrichtungen in Tansania sinnvoll sein.

Gemessen an deutschen Standards seien Gebäude, Zimmer und Ausstattungen vieler sozialer Einrichtungen in Tansania sehr einfach und die Mittel begrenzt, berichtete Haase. Trotzdem werde unter diesen Bedingungen eine tolle Arbeit geleistet. Bethel ist Mitglied der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), zu der auch vier tansanische Diözesen der evangelisch-lutherischen Kirche Tansanias gehören.