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Bestseller-Autor wirbt für regelmäßigen Kirchgang

Mit seinem Buch “Unter Heiden” steht Tobias Haberl gerade recht weit oben in den Bestseller-Listen. Darin erzählt er unter anderem über seinen Zugang zum Glauben. Ein Aspekt liegt ihm dabei besonders am Herzen.

Tobias Haberl (49), Buchautor und Journalist, will regelmäßige Gottesdienstbesuche nicht mehr missen. “In der Messe und im Gebet geht es mir darum, mich in der Gegenwart Gottes aufzuhalten”, vertraute Haberl am Mittwoch dem Podcast “Himmelklar” an. Dafür brauche es allerdings Routine und Wiederholung. “Genauso wie man nicht in eine Oper gehen und denken kann, es erschließt sich einem ab sofort. Man braucht Erfahrung, man muss es immer wieder tun”, so der Autor, der in seiner jüngsten Bestseller “Unter Heiden” erklärt, was ihn in der katholischen Kirche hält.

Seitdem der Glaube für ihn eine größere Rolle spiele, sortiere sich sein Leben, sagte Haberl. “Vieles, an dem ich mich früher abgearbeitet habe, interessiert mich nicht mehr so!” Er sei dadurch entspannter geworden. “Dazu kommt: Man fühlt sich wahrgenommen und erkannt, und zwar 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche, ohne sich ständig in den Mittelpunkt stellen zu müssen.”

Zugleich räumte der Journalist ein, dass er verstehen könne, dass Menschen sich von der Kirche abwenden, etwa weil sie Missbrauch erlebt und erfahren haben. “Die Kirche hat große Fehler gemacht und auch einzelne Kleriker haben große Sünden begangen”, betonte Haberl. Aber Kirche habe auch eine andere Seite, “die leider von vielen nicht mehr erkannt oder bewusst ignoriert wird”.

Hier stelle er allerdings auch Defizite in der Verkündigung fest, fügte der Journalist hinzu. Ihm werde Kirche mitunter zu politisch. “Ja, die Kirche darf ein Klimapapier nach dem anderen veröffentlichen und soll sich für die Demokratie starkmachen.” Darüber dürfe sie jedoch ihre eigentliche Aufgabe nicht vergessen: “Den Menschen in dieser krisenhaften Zeit und in einer sehr ängstlichen und sehr verunsicherten Gesellschaft Hoffnung zu geben – und zwar, indem sie ihnen immer wieder von Jesus Christus erzählt.”

Von Katholiken und Protestanten wünscht sich der Autor mehr Sichtbarkeit in der Gesellschaft. “Wenn in Deutschland immer noch knapp 40 Millionen Christen ihren Glauben ernst nehmen und wenn sie ihn freudvoller leben und davon erzählen, dann ist die Welt schon ein kleines Stückchen besser.”