OSNABRÜCK – Anlässlich des Holocaust-Gedenktags am vergangenen Mittwoch, dem 27. Januar, hat Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, Sorge über einen Anstieg des Antisemitismus in Europa bekundet.
Judenhass sei mittlerweile nicht mehr auf rechtsextremistische Gruppen beschränkt, er sei in allen Schichten der Gesellschaft vorhanden, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Vor allem in Westeuropa sei die Zahl der Übergriffe gegen Juden in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
„Dafür gibt es leider genügend Beispiele. Es ist eine Schande, dass so etwas passiert“, sagte der Botschafter. Der Zuzug von Asylbewerbern könnte das Problem nach Einschätzung des Diplomaten noch verstärken. Derzeit kämen viele Flüchtlinge aus Ländern nach Deutschland, in denen Juden verbreitet als Feinde betrachtet würden.
So kursierten teilweise Verschwörungstheorien unter geflüchteten Syrern, die Israel als Unterstützer von Diktator Baschar al-Assad bezeichneten, erklärte Hadas-Handelsman. Der Antisemitismus sei jedoch auch unabhängig von den Flüchtlingen ein nach wie vor großes Problem in Deutschland: „Ich glaube nicht, dass die meisten Übergriffe von Muslimen begangen werden“, erklärte der Botschafter. epd
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