Poetry-Slam in der Grundschule – und für angehende Lehrkräfte: Die Pädagogin Petra Anders hat beides ins Leben gerufen und verbindet so Theorie und Praxis. Dafür wird sie nun ausgezeichnet.
Die Berliner Pädagogin Petra Anders erhält den mit 50.000 Euro dotierten Communicator-Preis für herausragende Kommunikation zur Förderung der Lese- und Sprachkompetenz von Grundschülern. Anders ist Didaktikerin an der Humbolt-Universität zu Berlin und forscht zum Deutschunterricht in der Grundschule. Die Jury des Preises würdige mit der Auszeichnung ihren bedeutenden Beitrag zur Bildungsdebatte in Deutschland, teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft am Montag in Bonn mit.
Die Wissenschaftlerin nutze kreative Formate, um ihre Forschung nicht wissenschaftlichen Zielgruppen zugänglich zu machen. Anders habe etwa Poetry-Slams für den Schulunterricht entdeckt und wissenschaftlich untersucht. Damit breche sie traditionelle didaktische Ansätze auf, begründet die Jury die Auszeichnung. Auch für Lehrkräfte und Lehramtsstudierende initiierte Anders ein ähnliches Format, den “Praxisschock-Slam”, der einmal im Jahr öffentlich im Berliner Grips-Theater stattfindet. Dabei geht es um Erfahrungen mit dem Schulsystem und um drängende bildungspolitische Fragen.
Der Communicator-Preis wird seit dem Jahr 2000 für kreative Wissenschaftskommunikation verliehen. Anders erhält die Auszeichnung am 30. Juni in Hamburg.