Von Max Ernst bis Paul Klee, von Florenz bis nach Odessa – bei den Staatlichen Museen zu Berlin ist im Programm für 2025 von Sparzwängen wenig zu spüren. Im Ausstellungsangebot spielen auch Krieg und Gewalt eine Rolle.
Bewohner und Besucher Berlins können sich im neuen Jahr auf vielfältige Kunst-Angebote in den Museen freuen. Mag die Hauptstadt in Sachen Kultur auch drastisch sparen – das Sonderausstellungsprogramm der Staatlichen Museen zu Berlin scheint davon 2025 nicht betroffen zu sein.
So zeigt die Gemäldegalerie ab dem 24. Januar “Von Odesa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts”. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 verpackten Mitarbeiter des Odessa Museums für westliche und östliche Kunst ihre bedeutendsten Gemälde und brachten sie in ein ukrainisches Notlager. Im September 2023 gelang es, 74 dieser Werke in die Berliner Gemäldegalerie zu bringen. Eine kleine Zahl der Gemälde war bereits vor einem Jahr zu sehen, nun präsentiert die Gemäldegalerie 60 Hauptwerke aus Odessa. Dabei sind europäische Künstler wie Francesco Granacci, Roelant Savery und Andreas Achenbach.
Das Berliner Kupferstichkabinett widmet erstmalig der Kunst des Blauen Reiters eine umfassende Ausstellung. Neben frühen Arbeiten von Wassily Kandinsky und Tierbildern von Franz Marc werden in der Ausstellung “Kosmos Blauer Reiter. Von Kandinsky bis Campendonk” ab dem 28. Februar Aquarelle von August Macke oder Heinrich Campendonk gezeigt. Dass der 1911 in München gegründete Blaue Reiter mit seiner Ausstellungstätigkeit in den wenigen Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ein besonderes Kraftfeld bildete, bezeugen Werke von André Derain, Robert Delaunay oder Natalja Gontscharowa.
“Der Engel der Geschichte. Walter Benjamin, Paul Klee und die Berliner Engel” wird 80 Jahre nach Kriegsende auf der Museumsinsel im Bode-Museum zu sehen sein. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die Anfang Mai beginnt, steht ein Hauptwerk der Kunst des 20. Jahrhunderts, Paul Klees “Angelus Novus” (1920), das dem Berliner Philosophen Walter Benjamin (1892-1940) gehörte, diesen ins Exil begleitete und von ihm in einem seiner letzten Texte als “Engel der Geschichte” beschrieben wurde.
In andere Sphären führt die Neue Nationalgalerie ab dem 26. September, wenn “Von Max Ernst bis Dorothea Tanning. Netzwerke des Surrealismus” gezeigt wird. Rund 100 Jahre nach dem “Ersten Manifest des Surrealismus” (1924) eröffnet die Ausstellung neue Einblicke in die weit verzweigten Netzwerke von Künstlern, Händlern und Sammlern dieser internationalen Kunstbewegung des frühen 20. Jahrhunderts.