Die evangelische Kirche in Berlin veranstaltet von Freitag an erstmals ein zehntägiges Trauerfestival. Zehn Tage lang werde die St. Thomas-Kirche am Kreuzberger Mariannenplatz zum Ort für Austausch, Kunst, Rituale, Informationen, Musik, Seelsorge, Yoga und Segen, kündigte der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte am Donnerstag an. Das Motto des Festivals in der Zeit zwischen Volkstrauertag und Totensonntag lautet „ENDlich“.
Zum Auftakt werde am Freitag ein pinker Sarg im Mittelpunkt stehen, der bemalt und gestaltet werden darf. Später diene er als Tisch für das Eröffnungspanel. Auf einem Markt der Möglichkeiten am Sonntag werden Menschen aus den Bereichen Kirche, Kunst, Bestattung und Trauerbegleitung ihre Ideen zu Trost und Sterben vorstellen, mit Buchtipps, Blumen und Trauerbändchen zum selber knüpfen.
Auch für Kinder, Jugendliche und Familien gebe es spezielle Angebote, heißt es weiter. Am 21. November könne man sich zudem sein ganz persönliches Trauer-Tattoo stechen lassen.
Veranstalter sind unter anderem der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte, das Segensbüro Neukölln und der evangelische Friedhofsverband Berlin-Stadtmitte. Das Trauerfestival wolle zeigen, dass die Themen Tod und Sterben mitten in die Gesellschaft gehören, heißt es. Tod und Trauer solle ein Raum gegeben werden. „Hier können Menschen gemeinschaftlich und individuell erleben, dass niemand mit dem eigenen Verlust allein bleiben muss“, erklärte die Mitinitiatorin, Pfarrerin und Trauerbegleiterin Rebecca Marquardt.