Berlin hat in diesem Jahr bis Ende Juli 600 abgelehnte Asylbewerber abgeschoben. Elf Abschiebungen erfolgten aus Abschiebungshaft, eine Abschiebung aus einem Ausreisegewahrsam und 136 Abschiebungen wurden aus der Strafhaft durchgeführt, wie die Berliner Senatsinnenverwaltung dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte.
Die deutliche Mehrzahl, 452 Abschiebungen, wurden demnach ohne vorherige Inhaftierung vollzogen. 52 der abgelehnten Asylbewerber wurden nach der Dublin-Verordnung in ein anderes EU-Land zurückgeschickt, wo sie zuerst EU-Boden betreten und bereits Asylanträge gestellt hatten.
Aktuell verfügt Berlin laut einem Sprecher der Innenverwaltung über keine eigenen Plätze für Abschiebungshaft oder Ausreisegewahrsam. Die ursprünglich zehn Plätze umfassende Abschiebungshafteinrichtung für Gefährder in der Bundeshauptstadt sei derzeit wegen Sanierung geschlossen. Bis zum Abschluss der Sanierung würden entsprechende Straftäter und Gefährder im Wege der Amtshilfe in Einrichtungen anderer Bundesländer untergebracht.
Von den am Freitag nach Kabul abgeschobenen 28 Afghanen kamen laut Innenverwaltung zwei aus Berlin. Beide wurde demnach in der Vergangenheit unter anderem wegen mehrfacher gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise Vergewaltigung verurteilt.