Keine Anerkennung und doch eine Beziehung: Die Diplomatie zwischen Deutschland und den Taliban in Afghanistan ist komplex. Nun wurden zwei Vertreter des Landes aus Deutschland abgezogen, einer bleibt im Amt.
Afghanistan hat laut einem Medienbericht seine Diplomaten aus Deutschland abgezogen. Wie der “Spiegel” (Samstag) unter Bezug auf Informationen aus Diplomatenkreisen berichtet, sind der Botschafter in Berlin sowie der in Bonn ansässige Generalkonsul von den Taliban abberufen worden. Beide Diplomaten waren demnach schon vor der erneuten Machtergreifung der Taliban im August 2021 im Dienst.
Nach Informationen des Magazins hatte es bereits vor Wochen Unstimmigkeiten zwischen dem Regime in Kabul und den Diplomaten gegeben. Die Taliban hatten verkündet, ausgestellte Visa oder Pässe aus den Vertretungen in Berlin und Bonn nicht mehr zu akzeptieren – nur noch aus München, wo der Generalkonsul weiter im Amt ist.
Die Bundesregierung erkennt die Taliban zwar nicht als legitime Regierung Afghanistans an. Die diplomatischen Beziehungen mit dem Land werden aber weiter aufrechterhalten.