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8,74 Milliarden Euro Rundfunkbeitrag im Jahr 2024 eingenommen

Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag sind im vergangenen Jahr um 3,14 Prozent auf rund 8,74 Milliarden Euro gesunken. ARD, ZDF und Deutschlandradio erhielten davon insgesamt 8,57 Milliarden Euro, an die Landesmedienanstalten flossen 164,6 Millionen Euro, wie der Beitragsservice am Donnerstag in Köln mitteilte. Ursächlich für den Ertragsrückgang seien vor allem „Einmaleffekte aus dem bundesweiten Meldedatenabgleich“, sagte der Geschäftsführer des Beitragsservice, Michael Krüßel.

An die neun ARD-Anstalten gingen insgesamt 6,09 Milliarden Euro (2023: 6,28 Milliarden Euro), an das ZDF 2,23 Milliarden Euro (2023: 2,30 Milliarden Euro). Das Deutschlandradio erhielt 256,6 Millionen Euro (2023: 264 Millionen Euro).

Der 2022 gestartete Meldedatenabgleich habe im Jahr 2023 noch zu einem Ertragsanstieg geführt und sei inzwischen abgeschlossen, erklärte der Beitragsservice. Wohnungen seien im Rahmen des Meldedatenabgleichs zum Teil automatisch und rückwirkend angemeldet und im Jahr 2024, nach Abschluss der Verfahren zur Klärung der Beitragspflicht, wieder abgemeldet worden.

Ende 2024 waren nach Angaben des Beitragsservice 2,4 Millionen Menschen aus sozialen Gründen von der Zahlung des Rundfunkbeitrags befreit. Das seien 0,8 Prozent mehr gewesen als im Vorjahr. Mehr Befreiungen habe es vor allem aufgrund des Bezugs von Grundsicherung im Alter sowie von Bürger- und Sozialgeld gegeben. Um 1,7 Prozent auf 397.371 weiter gesunken sei hingegen die Zahl der Beitragsermäßigungen.

Rund 40,52 Millionen Wohnungen seien zum 31. Dezember 2024 beim Beitragsservice gemeldet gewesen, rund 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der angemeldeten Betriebsstätten sei dagegen um 2,7 Prozent auf knapp 4,4 Millionen gestiegen.

Die Zahl der Beitragskonten sei mit etwa 47 Millionen nahezu stabil geblieben. Davon seien Ende vergangenen Jahres rund 92 Prozent ausgeglichen gewesen, erklärte der Beitragsservice. 3,73 Millionen Konten befanden sich demnach im Zahlungsverzug, das waren rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr.

Bremen war das Bundesland mit dem höchsten Anteil (10,47 Prozent) an Mahnverfahren oder Vollstreckungen. Dahinter lagen Hamburg (9,70 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (9,55 Prozent) und das Saarland (9,42 Prozent). Nordrhein-Westfalen lag mit 8,75 Prozent im Mittelfeld. Am geringsten ist der Anteil mit 5,88 Prozent in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg (6,72 Prozent), Sachsen (7,28 Prozent) und Schleswig-Holstein (8,12 Prozent).

Die Aufwendungen für den Beitragseinzug beliefen sich 2024 auf knapp 190,7 Millionen Euro, ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Gemeinschaftseinrichtung von ARD, ZDF und Deutschlandradio weiter mitteilte. Ursächlich für den Anstieg sei in erster Linie der Abschluss eines neuen Tarifvertrags Anfang 2025. Geschäftsführer Krüßel erhielt im vergangenen Jahr Bezüge in Höhe von 201.067,70 Euro, hinzu kamen Sachbezüge im Wert von 1.483,65 Euro.

Zum Jahresende 2024 lag das Vollzeitäquivalent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Beitragsservice den Angaben zufolge bei rund 897, dies entspreche einem Personalabbau um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Geschäftsführer Krüßel sagte, er erwarte für die kommenden Jahre einen weiteren Abbau. Dies solle durch verstärkte Digitalisierung und Automatisierung, unter anderem mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI), erreicht werden.

Der Rundfunkbeitrag ersetzt seit 2013 die Rundfunkgebühr, die auch „GEZ-Gebühr“ genannt wurde. Die Abgabe von derzeit 18,36 Euro ist pro Monat und Haushalt fällig – egal, wie viele Menschen dort leben. Für Firmen wird der Beitrag nach der Zahl der Betriebsstätten, Mitarbeiter und Kraftfahrzeuge berechnet.