Bildung ist nach Ansicht des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, die wichtigste Säule der Prävention gegen Judenhass. „Wer einen offenen, informierten Blick auf die Welt hat, wird sich wahrscheinlich weniger leicht von zumeist antisemitischen Verschwörungsideen einfangen lassen oder auf simple, Judenhass schürende Erklärungen für komplexe Probleme vertrauen“, schreibt Klein in einem Beitrag für das Magazin „Elternforum“ (Ausgabe 02/2025) der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED) in Bonn. Auch jenen Menschen, die hochgebildet und trotzdem antisemitisch seien, müsse „mit Bildung und Argumenten“ begegnet werden.
Judenhass gehe „mit den Moden der Zeit“ und äußere sich immer so, dass er an die aktuellen gesellschaftlichen Debatten anschlussfähig sei, erklärte Klein. Daher sei die Vermittlung von Kenntnissen über das Judentum wichtig. Besonders erfolgreich sei das von der Bundesregierung geförderte Programm „Meet a Jew“. Bei dem Projekt berichten junge Jüdinnen und Juden meist Schülerinnen und Schülern von ihrem Alltag. Es gehe darum, dass das jüdische Leben als ein wichtiger Teil der deutschen und europäischen Kultur wahrgenommen werde und nicht als etwas „Fremdes“.
Die Betroffenen einzubeziehen, schärft nach Kleins Worten den Blick für die Bedrohung durch Antisemitismus. Für ihn sei es daher selbstverständlich, dass es für antisemitische Übergriffe in der Schule eine Meldepflicht geben müsse. Derzeit nehme der Antisemitismus „auf den Straßen, im Internet, in den Schulen und auch in den Universitäten“ viel zu viel Raum ein.