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Bayerns Hauptstaatsarchiv beleuchtet Wandel der Essgewohnheiten

Wie sehen klösterliche Speisepläne aus dem Mittelalter aus? Wie tafelte einst der Adel, wie aßen arme Leute? Fragen wie diesen spürt jetzt eine neue Schau in München nach.

Unter dem Titel “Saure Wochen − Frohe Feste” zeigt das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München eine neue Ausstellung zu Ernährungsgewohnheiten im Laufe der Jahrhunderte. Zu sehen ist sie vom 11. Februar bis 25. März. Die Schau beleuchtet laut Ankündigung vom Freitag unterschiedliche Aspekte der Ernährung: auf dem Lande und in der Stadt, in ärmeren Schichten und der höheren Gesellschaft. Gezeigt werden demnach 21 Exponate aus den Beständen des Hauptstaatsarchivs vom Hochmittelalter bis in die Nachkriegszeit.

“Nichts ist so alltäglich und gleichzeitig so elementar wie die Ernährung”, heißt es vom Hauptstaatsarchiv. Das belegten zahllose schriftliche Quellen. “Bereits aus dem Mittelalter sind Speisepläne erhalten, beispielsweise aus Klöstern, die Einblick in die Ernährungsgewohnheiten geben.”

Nahrungsmittel würden allerdings nicht nur verzehrt, spannende Fragen eröffneten sich auch rund um ihre Beschaffung und ihren Anbau, heißt es weiter. “In Not- und Krisenzeiten verändern sich Essens- und Anbaugewohnheiten, Adel und bessere Gesellschaft tafeln anders als Bauern und einfache Leute. Mangel und Not auf der einen Seite und Feste und Ausschweifungen auf der anderen sind konstante Pole über Gesellschaftsformen hinweg.” Tafel- und Sitzordnungen, Anleitungen zur Selbstversorgung, Ratschläge für Ersatzprodukte, Rezepte und Haushaltsbücher geben in der Ausstellung laut Mitteilung lebendige Einblicke in die Esskultur unterschiedlicher Zeiten.