In Bayern hat die Zahl der gemeldeten Chikungunya-Erkrankungen stark zugenommen. Bis Anfang August seien 24 Fälle des Tropenvirus registriert worden, während es im selben Zeitraum des Vorjahres nur fünf gewesen seien, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag in München mit. Alle Infektionen wurden aus dem Ausland eingeschleppt und nicht in Deutschland erworben.
„Das Virus kann hohes Fieber und heftige Glieder- und Muskelschmerzen verursachen“, erläuterte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). In seltenen Fällen seien auch schwere Verläufe möglich. Als besonders gefährdet gelten Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen.
Obwohl bislang keine Ansteckungen innerhalb Deutschlands bekannt sind, hält die Ministerin eine Übertragung für möglich. Grund dafür sei die zunehmende Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke auch in Bayern. In europäischen Ländern wie Frankreich und Italien sei es bereits zu lokalen Übertragungen gekommen.
Eine spezielle medikamentöse Behandlung gegen die Krankheit existiert nicht, lediglich die Symptome lassen sich lindern. Es gibt der Mitteilung zufolge jedoch zwei zugelassene Impfstoffe. Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Schutzimpfung für Menschen ab zwölf Jahren, die in Risikogebiete reisen. Zudem wird zu konsequentem Mückenschutz geraten.
Um die Entwicklung zu beobachten, hat der Freistaat ein Stechmücken-Monitoring eingerichtet. Gerlach rief die Bürger dazu auf, Brutstätten der Mücken zu beseitigen, indem sie etwa stehende Wasseransammlungen in Regentonnen oder Blumenuntersetzern entfernen. (2668/17.08.2025)