Gute Nacht, Tier des Jahres 2024: Nach einer erfolgreichen Meldeaktion für Igel und Maulwurf verabschieden Naturschützer den stacheligen Gartenbewohner nun in den Winterschlaf. Bei der Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ hatten Naturfreunde im September bundesweit Ausschau nach den beiden Insektenfressern gehalten und rund 18.600 Igel sowie 1.600 Maulwürfe gemeldet, wie der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) am Donnerstag in Hilpoltstein mitteilte. Von diesen Igeln wurde laut LBV ein gutes Drittel (6.900) in Bayern beobachtet.
Die Bürgerinnen und Bürger leisteten so „einen wertvollen Beitrag, damit wir mehr über diese bedrohte Tierart erfahren“, sagte LBV-Biologin Angelika Nelson laut Mitteilung. Ziel der Aktion, die von 20. bis 30. September stattfand, sei es, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf zu etablieren und gezielte Artenschutzmaßnahmen anzustoßen. In Deutschland steht der Igel schon länger auf der Vorwarnliste der gefährdeten Säugetiere. Vor kurzem stufte die Weltnaturschutzunion den Igel erstmals in der Internationalen Roten Liste der bedrohten Arten als „potenziell gefährdet“ ein.
Igel leben mittlerweile vornehmlich im Siedlungsbereich, doch die Bedingungen dort verschlechtern sich zunehmend. Sein Lebensraum wird kleiner, weil mehr Flächen versiegelt und zerschnitten werden. In intensiv gepflegten Gärten und Parks fehlen ihm Rückzugsorte und Nahrung. Auch der Rückgang der Insekten macht ihm zu schaffen. „Wer dem Igel helfen möchte, kann seinen Garten naturnah gestalten“, empfiehlt Nelson.
Für den Igel ist nun Winterschlaf angesagt. Im Mai geht die jährliche Meldeaktion in die nächste Runde. (00/3588/14.11.2024)