Mit einem bundesweit einmaligen Notfallregister will Bayern die Notfallversorgung verbessern. Wie das Vorhaben nicht nur Leben retten, sondern auch Versorgungsforschung ermöglichen soll.
Ab sofort wird das sogenannte bayerische Notfallregister mit mehreren Kliniken im Rahmen eines Pilotprojektes getestet. Wie das Innenministerium am Sonntag in München mitteilte, können durch das Register Patientendaten entlang der ganzen Rettungskette erfasst und später anonymisiert ausgewertet werden, von den Leitstellen bis zu den Kliniken. Datenschutz solle dabei eine besondere Rolle spielen, so dass keine Rückschlüsse auf Patienten oder Einsatzkräfte gezogen werden könnten. Dafür sei ein eigenes IT-System entwickelt worden. Aufbau und Auswertung des Datenbestandes würden von einem wissenschaftlichen Dienst begleitet.
“Mit diesem bundesweit einmaligen Vorhaben gewinnen wir einmalige Erkenntnisse über die Qualität und Ergebnisse der Patientenversorgung”, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). So würden eine laufende Qualitätskontrolle, eine wirtschaftlich effizientere Planung der notfallmedizinischen Versorgung und eine erstmalige Versorgungsforschung im Bereich der präklinischen Medizin erreicht – also der Versorgung der Patienten vor dem Eintreffen im Krankenhaus. Herrmann nannte dies einen “Quantensprung für die künftige Versorgungsqualität im Rettungsdienst.”