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Bayerischer Kunstförderpreis Literatur für einen Mann und drei Frauen

Khorschid, Stahlmann, Scherzant, Martl: Diese Namen prägen laut Bayerns Kunstminister jetzt schon die Literatur von morgen. Dafür werden sie nun ausgezeichnet.

Der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte Literatur geht in diesem Jahr an einen Mann und drei Frauen. Das teilte das Kunstministerium in München am Mittwoch mit. Delschad Numan Khorschid verbinde in seinem Werk “Nirgendwo ist mein Zuhause” Gedichte, Prosatexte und Fotografien zu einer “schonungslosen poetischen Spurenlese von Krieg und Flucht”. Zugleich sei das Werk eine “Liebeserklärung an die Kraft der Poesie und die Kunst der Resilienz”.

Leona Stahlmann verfüge über eine Sprachkraft, die “gewaltig, bizarr und zugleich stilsicher” sei. Diese wirke “wie ein Chirurgenbesteck”. Sina Scherzant zeige in ihrem zweiten Roman “Taumeln”, wie das ungeklärte Verschwinden eines Menschen das Leben der Zurückgebliebenen erschüttere – “und zugleich das soziale Gefüge eines Dorfes unerwartet stabilisiert”. Dieses schwere Thema gestalte sie “mit erzählerischer Leichtigkeit und feiner Komik”.

Katharina Martl habe mit ihrer Übersetzung des Romans “Kniven i ilden” (“Der Aufbruch”) eine “flüssige, nuancierte deutsche Fassung” geschaffen. Dieses bewahre die Eigenheiten des norwegischen Originals und übertrage dessen “besondere Atmosphäre in eine ebenso präzise wie lebendige Sprache”.

Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) sagte: “Literatur bedeutet immer auch Aufbruch – sie macht Unsichtbares sichtbar und Unaussprechliches sagbar. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie Sprache verbinden, verwandeln und vielleicht auch trösten kann.” Die Preisträger bereicherten Bayern schon heute mit ihrer Kreativität – “und prägen die Literatur von morgen”.

Der Freistaat zeichnet jährlich bis zu 17 Künstlerinnen und Künstler mit den Bayerischen Kunstförderpreisen aus. Sie werden in den vier Sparten Musik, Bildende Kunst, Darstellende Kunst und Literatur verliehen. Die Auswahl trifft den Angaben zufolge jeweils eine unabhängige Fachjury. Die Preise sind mit 7.000 Euro für Einzelpersonen und bis zu 12.000 Euro für Ensembles dotiert. Die diesjährige Verleihung findet am 18. November im Bergson-Kunstkraftwerk in München statt.