Mehrere bayerische Städte beteiligen sich diesen Samstag (30. November) am Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Wie Sprecherinnen und Sprecher der Städte mitteilten, wird in Nürnberg ab 16.45 Uhr in der Straße der Menschenrechte die Säule Nummer drei mit der Aufschrift „Recht auf Leben“ grün angeleuchtet. In Würzburg erstrahlt die Festung an diesem Tag in Grün, in Bayreuth wird das Rathaus am Luitpoldplatz in blauem Licht angestrahlt.
Seit 2002 wird der weltweite Aktionstag „Städte für das Leben/Cities for Life“ unter anderem von der christlichen Laienbewegung Sant’Egidio organisiert, teilte diese mit. In Deutschland engagieren sich fast 300 Städte. Der Aktionstag soll die Aufmerksamkeit „gerade in diesen von Kriegen und deren dramatischen Folgen geprägten Zeiten auf die Menschenrechte und den Wert des Lebens“ lenken, heißt es. In den letzten Jahrzehnten habe sich der weltweite Konsens zur Abschaffung der Todesstrafe deutlich erhöht.
Nach der Zentralafrikanischen Republik und Sambia habe 2023 das Parlament von Ghana für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Im Juli sei in Pakistan die Abschaffung der Todesstrafe für Drogendelikte und die obligatorische Abschaffung in Malaysia in Kraft getreten. In Japan sei ein Mann nach 45 Jahren im Todestrakt entlassen worden, was die Debatte um eine Abschaffung fördern könnte. Insbesondere in Krisengebieten seien jedoch steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren, auch die Zahl der Todesurteile habe zugenommen. In der Demokratischen Republik Kongo sei die Todesstrafe wiedereingeführt worden. „Daher bleibt die Bedeutung dieses globalen Einsatzes für eine Kultur des Lebens dringend erforderlich“, so die Mitteilung.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist laut eigenen Angaben eine christliche Laienbewegung in rund 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 engagiert sie sich gegen die Todesstrafe und setzt sich für ihre universale Abschaffung ein. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte, heißt es. (00/3756/26.11.2024)