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Bauern erwarten trotz der Juli-Nässe durchschnittliche Getreideernte

Mit 43,5 Millionen Tonnen Getreide sind die Kornkammern hierzulande nach zwei eher mäßigen Erntejahren wieder gut gefüllt. Allerdings hat der nasse Juli die Landwirte stark in ihrer Erntearbeit behindert.

Nach zwei eher mäßigen Erntejahren erwarten die Landwirte dieses Jahr wieder eine durchschnittliche Getreideernte. Allerdings habe der anhaltende Niederschlag während der eigentlichen Erntezeit die Arbeit der Bauern erheblich behindert, erklärte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, am Dienstag bei der Vorstellung der Erntebilanz in Berlin. “Die Mähdrescher blieben zum Teil tage- bis wochenlang auf dem Hof stehen, wodurch das bereits reife Getreide deutlich länger auf dem Feld verblieb”, sagte Rukwied. Das habe teilweise zu größeren Qualitätseinbußen geführt. Auch wenn die Erntemenge mit 43,5 Millionen Tonnen Getreide im Schnitt liege, habe sich der Klimawandel erneut bemerkbar gemacht.

Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten die Landwirte in Deutschland insgesamt 39 Millionen Tonnen Getreide geerntet, das waren rund zehn Prozent Ertrag weniger als in diesem Jahr. Die Landwirte ernteten dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr besonders viel Winterweizen, die wichtigste Anbaukultur hierzulande. Insgesamt waren es 21,7 Millionen Tonnen, 2024 waren es noch 17,8 Millionen Tonnen gewesen. Nach Angaben des Bauernverbands liegt das einerseits daran, dass Bauern ihre Winterweizen-Anbaufläche deutlich ausgeweitet haben, zum anderen sei auch der Ertrag pro Hektar gestiegen.

Laut Rukwied macht den Landwirten allerdings eine “nach wie vor katastrophale Preislage” an den Märkten zu schaffen. Wegen gleichzeitig stark gestiegener Betriebsmittelkosten sei der Getreideanbau in Deutschland kaum noch wirtschaftlich darstellbar, so der Präsident des Bauernverbands. Er forderte ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft. Rukwied bemängelte außerdem zunehmende Einschränkungen beim Pflanzenschutz. In mehreren Kulturen sei bereits eine ernstzunehmende Gefährdung der Versorgungssicherheit erkennbar, so der Bauernpräsident.

Die Erntebilanz des Verbands ist eine Hochrechnung, die auf Meldungen aus den 18 Landesbauernverbänden in Deutschland über die tatsächlich geernteten Flächen und erzielten Erträge basiert. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat stellt Anfang September seinen amtlichen Erntebericht mit Daten der statistischen Ämter vor.