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Basketballer Schröder ist Deutschlands Fahnenträger bei Olympia

Der Kapitän der deutschen Basketball-Nationalmannschaft empfindet es als „höchste Wertschätzung, die ein Sportler bekommen kann“, gemeinsam mit der Judoka Anna-Maria Wagner bei Olympia-Eröffnung in Paris die deutsche Fahne zu tragen. Dass ein Schwarzer mit gambischen Wurzeln das Nationalteam anführen dürfe, sei „ein starkes Zeichen“ in Zeiten von Fremdenhass und offenem Rassismus, sagte der Spitzensportler dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Mittwoch, online).

Die Motivation für seine sportliche Karriere sei auch durch den Tod seines Vaters entstanden, als er gerade 15 Jahre gewesen sei, erläuterte der 1993 in Braunschweig geborene Basketballer. Das sei „der Grund, warum ich mein Leben um 180 Grad geändert habe.“ Sein Vater habe immer an ihn geglaubt. „Ich bin mir sicher, er sitzt irgendwo da oben und schaut stolz zu“, sagte Schröder.

Schröder sagte, er habe in Deutschland lange einen schweren Stand gehabt und habe als arrogant gegolten. „Wir hatten in meiner Kindheit nie viel Geld – und plötzlich konnte ich mir Sachen leisten, von denen ich früher nicht einmal geträumt hätte“, sagt der 30-Jährige, der in der US-Profiliga National Basketball Association (NBA) spielt und derzeit bei den Brooklyn Nets unter Vertrag steht. „Ich war mit Rappern feiern, hab Autos gekauft und das im Internet gepostet. In den USA war das kein Problem, in Deutschland schon“, sagte er gegenüber dem „Spiegel“.