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Barmer MV: Die meisten Schmerzpatienten leben in Schwerin

In Mecklenburg-Vorpommern leben zwölf Prozent mehr Menschen mit chronischen Schmerzen als im Bundesschnitt. Das gehe aus dem Schmerz-Atlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor, der Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2021 analysiert habe, teilte die Barmer-Krankenkasse am Mittwoch in Schwerin mit. Demnach leiden in MV 642 je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner länger als sechs Monate an Schmerzen, im Bundesschnitt betraf dies 571 je 10.000 Einwohner. Die geringste Rate in MV hat laut Barmer der Kreis Nordwestmecklenburg (602 Betroffene) und die höchste Rate Schwerin mit 827 Betroffenen je 10.000 Einwohnern.

„Schmerz macht den Alltag zur Tortur. Betroffene benötigen im Bedarfsfall eine ganzheitliche, multimodale Schmerztherapie. Sie soll verhindern, dass sich der Schmerz noch weiter chronifiziert“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach laut Mitteilung. Wichtig sei zuerst eine umfassende Schmerzdiagnostik.

Aus dem Barmer-Atlas gehe zudem hervor, dass chronischer Schmerz bei Weitem nicht erst im Rentenalter auftritt, hieß es. „Zwischen 40 und 49 Jahren leiden in Mecklenburg-Vorpommern bereits 352 je 10.000 Einwohner unter der Erkrankung. In der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen fällt die Betroffenheit mit 813 je 10.000 Einwohnern nochmal deutlich höher aus“, so die Krankenkasse. Von Schmerzdiagnosen betroffen seien vor allem Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung (441 je 10.000), im Bereich Erziehung und Unterricht (364 je 10.000) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (360 je 10.000).